Viele Menschen leiden an einer so genannten Zöliakie, wobei es sich um eine Unverträglichkeit gegenüber der Substanz Gluten handelt. Diese ist in vielen Lebensmitteln mit hohem Getreideanteil enthalten. Die auch als „einheimische Sprue“ bezeichnete Krankheit geht mit typischen Symptomen wie Durchfall und Übelkeit einher.
Bei Kindern kann es durch diese Unverträglichkeit, die durch eine Funktionsstörung des Dünndarms ausgelöst wird, zu Entwicklungs- und Wachstumsstörungen kommen. Zudem besteht die Gefahr einer Mangelernährung.
Die Mediziner gehen davon aus, dass die Zöliakie durch eine genetische Veranlagung hervorgerufen wird, die zu einer immunologischen Reaktion führt. Im Rahmen dieser löst das Gluten eine Antigen-Antikörper-Reaktion aus, deren Folge die Zerstörung der Dünndarmschleimhaut ist. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, dass ein Enzymdefekt für die Krankheit verantwortlich ist.
Die Diagnose erfolgt anhand einer Biopsie, bei der der Arzt Gewebe entnimmt. Zudem kann ein Antikörpernachweis im Blut genaue Auskunft über eine mögliche Zöliakie geben.
Zu den typischen Symptomen einer Zöliakie gehören neben Durchfall und Übelkeit auch Müdigkeit, ein vorgewölbter Bauch und Missstimmungen. Zudem kann es bei den betroffenen Personen zu Muskelschwäche und –schmerzen sowie Blässe und Appetitlosigkeit kommen. Bei Kindern kann es neben einer Mangelernährung auch zu geistigen Fehlentwicklungen und Mangelerscheinungen aufgrund des Vitaminmangels kommen.
Einer einheimischen Sprue kann man nicht gezielt vorbeugen. Allerdings gibt es einige Maßnahmen, die die Unverträglichkeit gegenüber den Getreidesorten Weizen, Hafer, Roggen und Gerste abschwächen können. So kann ein langes Stillen über die ersten sechs Monate hinweg eine Zöliakie bei Kindern vorbeugen. Zudem sollten Babys erst ab dem 5. Monat glutenhaltige Nahrung bekommen.
Eine Zöliakie kann nur mittels einer Diät behandelt werden. Das heißt, dass sämtliche Lebensmittel mit Glutenanteil wie Nudeln, Brot und Mehl vermieden werden sollten. Geeignet sind unter anderem Hirse, Soja und Mais. Bei strenger Diät erholt sich die Dünndarmschleimhaut sehr schnell; beim Verzehr von Gluten kann es aber wieder sehr schnell zu den Symptomen kommen.
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