Künstliche Zahnwurzeln sorgen wieder für ein schönes Lächeln, sind aber auch kostenintensiv. Außerdem nimmt die Behandlung Zeit in Anspruch. Alles Wichtige zu Implantaten finden potenzielle Träger hier.
Ein Zahnimplantat wird als künstliche, schraubenförmige Zahnwurzel in den Kieferknochen eingebracht. Darauf sitzt eine Krone oder eine Prothese. Sie empfiehlt sich, wenn zum Beispiel ein Zahn bereits verloren gegangen ist oder extrahiert werden muss. Sind mehrere Zähne zu ersetzen, können Implantate den entsprechenden Zahnersatz, zum Beispiel in Form einer Brücke, sicher halten. Auch Prothesenträger profitieren von Implantaten: Wird die Prothese auf sie aufgesetzt, sitzt sie weitaus sicherer.
Zu Beginn muss der behandelnde Zahnarzt feststellen, ob genügend Knochensubstanz im Kiefer vorhanden ist. Fehlt ein Zahn bereits längere Zeit, hat sich der Knochen womöglich zurückgebildet und muss zunächst wiederaufgebaut werden, bevor implantiert werden kann.
Eingesetzt wird das Implantat unter örtlicher Betäubung. War der Eingriff erfolgreich, muss das Implantat nun mit dem Knochen verwachsen. Je nachdem, wo sich das Implantat im Kiefer befindet, verwächst es offen oder verdeckt.
Diese Heilungsphase dauert lange – zwischen drei und sechs Monate. In dieser Zeit wird die Lücke mit einem vorläufigen Zahnersatz provisorisch versorgt.
Alternativ gibt es die Möglichkeit, feste Zähne an einem Tag zu erhalten – bei dieser zeitsparenden Vorgehensweise werden nur vier Implantate im Seiten- und Vorderbereich des Kiefers gesetzt. Sie ersetzen gleich mehrere fehlende Zähne durch permanent aufgesetzte Zahnprothesen.
Ist das Implantat erst einmal gut mit dem Knochen verwachsen, wird der endgültige Zahnersatz angepasst und auf der künstlichen Zahnwurzel dauerhaft fixiert.
Wie Studien belegen, funktionieren 80 Prozent aller Implantate nach zehn Jahren noch einwandfrei. Wichtig für die Langlebigkeit ist eine professionelle Pflege des Implantats: Zahnseide und Zwischenraumbürste sind Pflichtprogramm, ebenso wie regelmäßige Kontrolle durch den behandelnden Arzt und eine professionelle Zahnreinigung.
Pro Implantat fallen ungefähr 1.500 bis 3.000 Euro an. Der Patient muss diese Kosten zum größten Teil selbst tragen, die gesetzlichen Krankenkassen zahlen nur den Festzuschuss. Die teuren Kosten lassen sich am besten durch eine Zahn-Zusatzversicherung abfedern, die die Implantatbehandlung abdeckt. Die Kosten sind deshalb so hoch, weil hochwertige Materialeien zum Einsatz kommen und die Behandlung selbst ebenfalls aufwendig ist.
Wird das Implantat zu früh Belastungen ausgesetzt, kann der Verlust drohen. Kurz nach der Implantation darf der Patient deshalb nur leichte Kost essen und muss beim Zähneputzen vorsichtig sein.
Weiterhin besteht die Gefahr, dass sich das Zahnfleisch oder gar das umgebende Knochengewebe entzündet. Ursache dafür sind Bakterien, die eine Plaque bilden, was im schlimmsten Fall zum Verlust des Implantats führt. Als vorbeugende Maßnahmen dagegen hilft vor allem eine umfassende, professionelle Mundhygiene.
Bild: Pixabay, zahnreinigung, 1514693, rgerber