Cannabis gehört zu den Hanfpflanzen. Aus der Cannabispflanze werden hauptsächlich zwei verschiedene Cannabinoide gewonnen werden: Cannabidiol, auch CBD genannt, sowie 9-Tetrahydrocannabinol, kurz THC. Diese Stoffe sind sehr unterschiedlich in ihrer Wirkung. THC befindet sich in Cannabis, das als Droge verkauft wird. Es wirkt psychoaktiv und macht „high“. CBD dagegen wirkt beruhigend. Cannabis-basierte Produkte, die direkt in den Handel gehen, sind in Deutschland nur legal, sofern der THC-Gehalt bei weniger als 0,005 Promille liegt. Das Cannabisöl mit dem Wirkstoff CBD wird kurz CBD-Öl genannt.
CBD hat also entspannende und schmerzlindernde Funktionen. Die aktuelle Diskussion um Cannabis und dessen Wirksamkeit in der Medizin umfasst hauptsächlich die Bereiche Krebsmedizin, Schmerztherapie und Epilepsie.
Bei Epilepsie-Patienten wurden bereits beide Varianten eingesetzt. THC konnte in Extremfällen Linderung verschaffen, wobei Ärzte THC als zweischneidig betrachten. Je nach Gehirnzustand kann es pro- oder antikonvulsiv wirken. CBD konnte als antikonvulsiv in Tierversuchen nachgewiesen werden, wobei in der Humanmedizin noch nicht genügend über die Wirkungsweise bekannt sei. Klinische Untersuchungen sind noch am Laufen.
In der Krebsmedizin ist ebenfalls noch einiges zu klären und Krankenkassen beäugen den Einsatz von Cannabis konstruktiv kritisch und beschäftigen sich intensiv damit. Das größte Problem ist, dass die Wechselwirkungen mit vielen Medikamenten, inklusive Chemo-Therapien nicht ausreichend belegt und erforscht sind. Bei einigen Medikamenten hat man bereits festgestellt, dass Cannabis die Wirkung reduzieren kann. Krebspatienten sollten daher unbedingt den Rat ihres behandelnden Arztes einholen, bevor sie Cannabis-Erzeugnisse einnehmen.
Einige Studien haben belegt, dass Cannabis Krebszellen zerstören kann, andere wiederum, dass sie das Wachstum fördern. Auch Schädigungen der Arterien wurden schon durch Cannabis nachgewiesen. Gerade bei schwerkranken Patienten, ist medizinischer Rat deshalb unerlässlich. Auch ist es wichtig zu wissen, dass man zuverlässig und legal hergestelltes CBD bekommt.
Cannabis in der Schmerztherapie bei Krebs und anderen Erkrankungen findet zunehmend Beachtung. Hier wird oft mit THC und CBD in Wechselwirkung gearbeitet, die entsprechend schmerzlindernde Wirkung haben. Die Nebenwirkungen sind nicht von der Hand zu weisen, aber in Abwägung der Situation eines Patienten gegebenenfalls die bessere Alternative. Natürlich gehören solche Behandlungen in die Hand eines erfahrenen Arztes.
Auch Patienten, die eine kleine Routine Operation vor sich haben sollten wissen, dass sich der Bedarf der Narkosemittel bei regelmäßigem CBD Konsum um etwa das dreifache erhöht. Genau wie bei regelmäßigem Alkohol Konsum arbeitet die Leber auf Hochtouren gegen Giftstoffe im Körper. Als solches wird auch das Narkosemittel schneller verstoffwechselt.
CBD ist in verschiedenen Formen erhältlich, als Öl, Pille oder Kapsel. Alle, die CBD als reines Entspannungsmittel in Erwägung ziehen, sollten sich gut informieren. Zunächst über die Zuverlässigkeit der Quelle und ob es vielleicht doch anderen Alternativen gibt. Sprechen Sie immer mit Ihrem Arzt, auch im Hinblick auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Andere Therapien könnten gegebenenfalls besser für Sie geeignet sein.
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