Wie viel schwitzen ist gesund?

Schwitzen ist ein natürlicher Prozess. Der Schweiß reguliert die Temperatur des menschlichen Körpers und fungiert so als natürliche Klimaanlage. Vor allen an heißen Tagen und beim Sport erfüllt der Schweiß seine besonders wichtige Kühlfunktion. Darüber hinaus versorgt er die Haut mit Feuchtigkeit. Doch manche Menschen schwitzen besonders stark. Da stellt sich die Frage, wie viel Schweiß denn eigentlich normal und gesund und ab wann die Transpiration krankhaft ist.

Mythen über das Schwitzen

Bisher gibt es noch keine medizinischen Belege dafür, dass Schwitzen gesund ist. Das heißt, es konnte bis jetzt weder erwiesen werden, dass starkes Schwitzen gesünder als mäßiges ist. Darüber hinaus gibt es Krankheiten, die mit einer starken Schweißproduktion zusammenhängen (z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion). Zwar mag sich Schwitzen befreiend und reinigend anfühlen, aber schädliche Stoffe werden durch das Schwitzen nicht ausgeschieden.

Sportler schwitzen in der Regel weniger als Untrainierte. Der Körper eines Sportlers ist an die Anstrengung gewöhnt und muss weniger Kraft und Energie aufwenden, um die Leistung zu erbringen. Der Stoffwechsel eines Sportlers schlägt bei regelmäßigem Training ebenfalls um. Das heißt, er gibt weniger Flüssigkeit, Salze und Mineralstoffe über den Schweiß ab.

Ebenfalls in den Bereich der Mythen gehört die Behauptung, wer schwitzt muss viel trinken. Natürlich muss der Flüssigkeitsverlust wieder ausgeglichen werden, aber der Körper kann nur eine gewisse Menge an Flüssigkeit aufnehmen. Wer zu viel trinkt, bei dem bleibt die Flüssigkeit im Kreislauf hängen. Das bewirkt eine Blutverdünnung, wodurch die Salzkonzentration im Blut sinkt und der Körper auf Sparflamme arbeitet, um den Verlust des Salzes wieder auszugleichen. Wird ein bestimmter Wert der Salzkonzentration im Blutkreislauf unterschritten, drohen Muskelschwäche, Desorientierung, Kreislaufstörungen bis hin zu epileptischen Anfällen. Isotonische Sportgetränke sind daher bei starken Schwitzen besonders empfehlenswert. Der Flüssigkeitsverlust sollte über einen längeren Zeitraum wieder ausgeglichen werden.

Nervosität und Stress können den menschlichen Körper genauso ins Schwitzen bringen wie körperliche Aktivitäten. Auch innere Unruhe kann zu Schweißausbrüchen führen. Durch geeignete Stressmanagementmethoden lässt sich dagegen gut vorbeugen.

Auf rasierten Achseln bildet sich genauso viel Schweiß wie auf unrasierten. Allerdings bilden sich auf glatter Haut nicht so schnell geruchsbildende Bakterien wie an den Haaren. Schweiß an sich ist geruchlos. Der typische Schweißgeruch entsteht erst bei der Zersetzung der Flüssigkeit durch Bakterien und andere Mikroorganismen auf der Haut. Darüber hinaus ist Schweiß ein natürlicher Sexuallockstoff – vorausgesetzt er bleibt nicht zu lange auf der Haut. Im männlichen Schweiß befinden sich Pheromone und Androstadienon, die auf Frauen anziehend wirken.

Beeinträchtigung der Lebensqualität

Zu starkes, unkontrolliertes oder dauerhaftes Schwitzen kann die Lebensqualität der Betroffenen deutlich beeinträchtigen. Fachleute sprechen vom krankhaften Schwitzen – Hyperhidrose -, wenn der Schweiß fließt, obwohl er gar nicht gebraucht wird (z.B. bei Kälte oder Ruhe). Genauso unangenehm ist es für die meisten Betroffenen, wenn Kleidung und Schuhe durch den Schweiß regelrecht feucht werden sich unschöne Flecken bilden. Welche Körperpartien von der Hyperhidrose besonders betroffen sind, ist bei jedem Betroffenen höchst unterschiedlich. Vor allem aber bilden die Achselhöhlen, das Gesicht, die Hände und Füße Schwerpunkte der übermäßigen Schweißproduktion. Besonders belastend ist es für die Betroffenen, wenn sie aufgrund starker Transpiration mehrfach am Tag die Kleider wechseln müssen und/oder stark nach Schweiß riechen.

Zu starkem Schwitzen vorbeugen

Wer nicht an Hyperhidrose leidet, kann gegen starkes Schwitzen vorbeugen (hier ein Paar nützliche Tipps) indem man im Alltag u.a. auf Kaffee, Alkohol, scharfe Gewürze und Zigaretten verzichtet, da deren Inhaltsstoffe die Transpiration zusätzlich fördern. In Stresssituationen kann man mit entsprechenden Methoden wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung einer übermäßigen Transpiration vorbeugen. Darüber hinaus ist es sinnvoll atmungsaktive Kleidung entweder aus Baumwolle, die die Feuchtigkeit gut aufnimmt, oder speziellen Materialien aus dem Sportbereich zu tragen, die die Feuchtigkeit schnell an die Umgebung abgeben.

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