Weihnachten – das Fest der Liebe: Was gibt es Schöneres, als in gemütlicher Atmosphäre seinen Lieben Geschenke zu überreichen und gut zu essen? Doch bis alles vorbereitet ist, muss man so einiges ertragen.
Man könnte meinen, Weihnachten käme jedes Jahr unangekündigt. Jedenfalls erscheint es in den Kaufhäusern zwischen dem dritten und vierten Advent so. Hysterische Frauen, genervte Männer und plärrende Kinder bahnen sich ihren Weg durch Schokoladen-Weihnachtsmänner, überladene Christbäume und Bergen von Lametta. Sie hören dabei furchtbare Weihnachtslieder und schwitzen in den überheizten Räumen.
„Meine verehrten Damen und Herren, Weihnachten steht vor der Tür. Damit die besinnlichen Tage auch bei Ihnen zum vollen Erfolg werden, finden Sie in unserer Weihnachtstraumsuperwelt alles, was Sie für die richtige Stimmung brauchen […] Unsere Weihnachtstraumsuperwelt im vierten Stock wartet auf Sie […]“, schräbbelt es aus den Lautsprechern. Ja, in den Kaufhäusern wird wahrlich alles dafür getan, damit die Kunden ihren rechten Weg finden. Aufmerksame Mitarbeiter erinnern die Kunden im Zehn- Minuten-Takt an das „besinnliche“ Einkaufserlebnis, was einen im hauseingenen Markt erwartet.
Als folgsamer Mensch macht man sich tatsächlich auf in den vierten Stock. Ein paar Kerzen oder Baumschmuck fehlen ja schließlich noch. Auf dem Weg zur Rolltreppe wird man hin und wieder von bepackten Familienvätern angerempelt, muss mit verloren gegangenen Kindern die Mutti suchen oder verirrt sich selbst aus Versehen in ausufernden Warteschlangen.
Gelangt man nach fünf Stunden schließlich um einige Geschenke reicher, um viel Geld ärmer, nervlich überstrapaziert und völlig ermattet aus dem Kaufhaus ist eines sicher: Nächstes Jahr wird alles anders!
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