Was bei Nasenbluten hilft

Hamburg – Oft trifft es einen unvermittelt: Ohne Vorwarnung schießt plötzlich Blut aus der Nase. Literweise – jedenfalls gefühlt. Wo kommt bloß all dieses Blut her? Und wie stillt man Nasenbluten richtig?

Was das ist?

Es sieht eher so aus, als sei eine Hauptschlagader geplatzt, in Wirklichkeit ist es Blut aus den Gefäßen, die die Nasenschleimhaut versorgen. Und wie man sieht, ist sie sehr gut versorgt, sagt Adrian Münscher von der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Bei Erwachsenen ist es meist ein Anstieg des Blutdrucks, der ein kleines Gefäß zum Platzen bringt. Oder eine Kombination aus einer schon gereizten, trockenen Schleimhaut und hohem Blutdruck. An der Nasenscheidewand gibt es zudem eine Stelle, wo viele Gefäße zusammenlaufen. Beschädigt jemand dort die Hautbarriere, etwa beim Nasenbohren, läuft besonders viel Blut aus der Nase.

Was also tun?

«Da helfen immer noch die alten Hausmittel», sagt Münscher. Ein kalter Lappen im Nacken sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße blitzschnell zusammenziehen. Außerdem hilft es, die Nasenflügel fest zusammenzudrücken. «Das wirkt wie ein Verband.» Den Kopf in den Nacken legen, wie früher mitunter empfohlen, ist tabu. Um zu verhindern, dass Blut in den Magen läuft, beugt man sich besser nach vorne. Hat das Nasenbluten aufgehört, ist meist alles wieder in Ordnung.

Lässt sich die Blutung nicht stillen, müssen Betroffene zum Arzt gehen. Das gilt auch, wenn das häufiger passiert. «Wer zwei Mal die Woche Nasenbluten hat, sollte zusammen mit einem Arzt nach der Ursache forschen», rät Münscher. Dahinter können zu hoher Blutdruck, eine Blutgerinnungsstörung – auch verursacht durch Gerinnungshemmer – oder in seltenen Fällen eine Wucherung in der Nase stecken.

Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand
(dpa/tmn)

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