Der Tinnitus ist bei den Menschen mit sehr vielen Vorurteilen und Missverständnissen behaftet. Oftmals klagen Patienten über einen Tinnitus, wobei das Geräusch, das sie wahrnehmen, eine ganz andere Ursache hat. Zudem wird Tinnitus wie allseits angenommen nicht als Krankheit eingestuft, sondern als Symptom.
Dies lässt sich wissenschaftlich ganz einfach belegen, denn laut Studien klagen über 90 Prozent von nicht hörgeschädigten Menschen in einem geräuschisolierten Raum nach nur fünf Minuten über einen einsetzenden Tinnitus. Hierbei wird aber kein Klingeln im Ohr wahrgenommen, sondern Geräusche wie das Fließen des eigenen Blutes. Daraus erklärt sich auch die eigentliche Problematik des Tinnitus, denn der Betroffene nimmt Geräusche wahr, die keine äußere Quelle besitzen.
Die akustische Wahrnehmung des betroffenen Patienten kann sich äußerst vielfältig gestalten, so treten Pfeiftöne auf, Brummen, Klingel, Klopfen oder ein permanentes Rauschen. Auch die Intensität kann ganz unterschiedlich vom Patienten wahrgenommen werden. Einige berichten von einer gleichbleibenden Belastung, wiederum andere beschreiben eine Steigerung der Geräuschkulisse. Fakt ist, dass der Tinnitus eine unglaubliche Belastung für die Betroffenen darstellt. Die permanente Auseinandersetzung mit dem Geräusch, auch oder gerade vor dem Einschlafen, kann gesundheitliche
Schädigung nach sich ziehen, weil man sich dauerhaft durch das Geräusch belästigt fühlt.Beim Tinnitus muss die Medizin aber zwei unterschiedliche Arten voneinander trennen. Beim objektiven Tinnitus nimmt der Betroffene eine äußere Geräuschquelle wahr, die für andere kaum hörbar sind. Diese Form des Tinnitus tritt weniger häufig auf als der subjektive Tinnitus. Dieser kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Ganz häufig ist er die Folge von Erkrankungen für Entzündung des Ohres, Mittelohrentzündung oder bakterielle Infektion. Lärmereignisse wie Knalltraumata an Silvester oder Lärmtraumata nach einem Diskobesuch sind bei jungen Menschen oftmals die Ursache. Außerdem können Hörstürze, Tauchunfälle und zahlreiche Krankheiten den Tinnitus auslösen, der im hohen Alter immer häufiger auftritt.
Da Tinnitus bei den Betroffenen in ganz unterschiedlicher Form auftritt, gibt es natürlich keine Behandlungen, die auf alle Patienten anzuwenden sind. Individuelle Therapien müssen durch die Zusammenarbeit von Betroffenen und Ärzten gefunden werden.