Stoma – Leben mit dem künstlichen Darmausgang

Inhalt des Artikels sind Stomas. 100.000 Menschen in Deutschland sind Träger einer Stomaanlage. Obwohl die große Mehrheit bereits im Rentenalter anzusiedeln ist, sind auch viele Jüngere betroffen. Stomaträger gelten oft als „eklig“ oder „dreckig“. Dabei können sie wie andere auch in Beruf und Freizeit beinahe ganz „normal“ aktiv sein.

Als Stoma bezeichnet man gemeinhin ein eine künstlich geschaffene Körperöffnung, durch die hindurch ein Stück des Darms oder des Harnleiters an die Oberfläche tritt. Ein Versorgungssystem (Stomabeutel), der von außen an der Öffnung befestigt wird, fängt dabei den Stuhl bzw. den Urin auf. Neben chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist es vor allem Darmkrebs, der eine Stomaanlage zur Notwendigkeit macht. Generell unterscheidet man drei Arten des Stomas voneinander:

• Colostoma (Stoma des Dickdarms)

• Ileostoma (Stoma des Dünndarms)

• Urostoma (Stoma zur Harnableitung)

Stomaträger müssen sich nicht verstecken

Durch eine Umstellung der Ernährung können die Ausscheidungen jedoch gezielt beeinflusst werden. Der Verzicht auf blähende oder durchfallfördernde Lebensmittel kann beispielsweise unkontrollierte Flatulenzen verhindern. Moderne Stomaanlagen sind nicht nur geruchsicher sondern auch so klebefest, dass sogar Schwimmen oder ein Urlaub in feucht-warmen Gebieten möglich ist. Mit speziell entwickelten Neoprengürteln kann man sogar Wassersportarten ausüben.

Auf ein erfülltes Sexualleben müssen Stomaträger jedoch nicht verzichten. Mittlerweile ermöglichen es speziell angefertigte Dessous, den Beutel für die schönsten Stunden zu zweit „verschwinden“ zu lassen.


IMG: Colostomy – Fotolia

Mediziner