Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit geworden. Allein in Deutschland verbringen ca. 17 Millionen Menschen ihren Arbeitstag im Sitzen. So kommen innerhalb eines Berufslebens bis zu 80.000 Sitzstunden zusammen. Rückenleiden wie Bandscheibenvorfälle sind vorprogrammiert, wenn man so viel sitzt und dann auch noch viel falsch sitzt.

Aktiv Rückenleiden vorbeugen

Was unter aktiver Vorbeugung zu verstehen ist, dürfte weitestgehend bekannt sein: Bewegung und Sport. Aber wie soll man, wenn man die Hälfte des Tages am Schreibtisch im Büro sitzt zeitgleich für Bewegung sorgen? Ganz einfach: sitzen Sie bewegt!  Wenn Sie acht Stunden so sitzen, wie es diverse Rücken- und Gesundheitsratgeber empfehlen (aufrecht an der vorderen Stuhlkante, Oberkörper und Oberschenkel bilden einen rechten Winkel, die Unterarme liegen auf der Schreibtischoberfläche auf) werden Sie schnell an die Belastungsgrenze Ihres Körpers stoßen. Vergessen Sie alle Anleitungen zur optimalen Sitzposition und zu dem optimalen Sitzmöbel – beides gibt es nicht, weil jeder Mensch unterschiedlich ist. Wer zu lange in ein- und dergleichen Position sitzt, strapaziert sein Sitzfleisch und Muskelermüdungserscheinungen werden auftreten. Das führt zu einer Zwangshaltung aus der Rückenschmerzen entstehen. Sitzen Sie also abwechslungsreich – sich zwischendurch einmal im Schreibtischsessel zu „lümmeln“ oder gemütlich zu machen ist gesund und bringt der Muskulatur Abwechslung und schützt vor Verspannungen. Wechseln Sie also regelmäßig am Tag etwa alle zwanzig Minuten Ihre Sitzposition bewusst. Stehen Sie öfters mal auf und erledigen Arbeiten im Stehen. Die Kaffeepause muss nicht im Sitzen absolviert werden, wenn Sie einen Kollegen sprechen müssen, gehen Sie einfach bei ihm vorbei – das sorgt für eine bessere Kommunikation am Arbeitsplatz und für Bewegung.
Zu der aktiven Vorbeugung gehört neben einfachen Rückenübungen natürlich auch noch der Sport in der Freizeit – wenn Sie bereits ein Rückenleiden haben, wird Ihnen ihr Hausarzt oder Orthopäde Empfehlungen geben können, welche Sportarten Sie durchführen können.

Passiv Rückenleiden vorbeugen

Zur passiven Vorbeugung gehören unter anderem eine richtige Schlafposition – so ist für den Rücken eine Schlafposition auf dem Rücken am gesündesten. Dabei werden Wirbelsäule, Nacken und Kopf in neutraler Haltung gelagert und so werden Verspannungen passiv vorgebeugt. Auf dem Bauch zu schlafen ist für den Rücken die ungesündeste Art zu schlafen. Denn die Wirbelsäule bildet dabei ein Hohlkreuz, der Kopf wird seitlich ins Kissen gedrückt. Beides übt Druck auf die Wirbelsäule und im speziellen auf die Bandscheiben aus. Schlafend passiv vorzubeugen ist nur dann effektiv, wenn Sie eine für Sie passende Matratze und ein dazu passendes Lattenrost haben. Die Verwendung von Sitzbällen, Rückenstützkissen und speziellen Nackenkissen gehört ebenfalls zur passiven Vorbeugung.

Die Kombination bringts

Wenn Sie nur sportlich aktiv sind und die Nacht auf einem schlechten Bett verbringen und tagsüber im Büro in einer Zwangshaltung sitzen, werden Sie früher oder später trotzdem ein Rückenleiden bekommen. Andererseits bringt es Ihnen auch nichts, wenn Sie eine gute Matratze haben, im Büro einen ergonomisch geformten Sessel haben und ab und zu einen Sitzball verwenden, ansonsten aber total unsportlich sind. Aktives Vorbeugen bringt nur was, wenn Sie es mit den Möglichkeiten der passiven Vorbeugung kombinieren.
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