Sexsucht ist ein Thema, über das Betroffene und ihre Partner nur ungern reden. Dabei handelt es sich um eine ernsthafte psychische Erkrankung, die sich negativ auf die gesamte Lebensqualität auswirken kann und daher therapeutischer Behandlung bedarf. Lesen Sie hier Wissenswertes zum Thema Sexsucht: Ihre Symptome, ihre Auswirkungen auf die Partnerschaft und Behandlungsmöglichkeiten.
Nicht immer ist ein starkes Verlangen nach sexueller Befriedigung ein eindeutiges Zeichen für eine vorliegende Sexsucht. Der Sexualtrieb ist bei allen Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt: Wer sehr häufig Sex hat, muss also nicht zwangsläufig süchtig sein. Experten gehen jedoch davon aus, dass Betroffene überdurchschnittlich oft ihre Sexualpartner wechseln, sich sehr häufig selbst befriedigen und täglich Pornografie in Form von Filmen oder Erotikmagazinen konsumieren. Der Begriff „Sexsucht“ führt dabei leicht in die Irre, denn es handelt sich um keine Sucht im eigentlichen Sinne: Im Gegensatz zu einer Alkohol- oder Nikotinsucht führt die so genannte Sexsucht bei Verzicht auf Sex nämlich nicht zu körperlichen Entzugserscheinungen. Es handelt sich eher um eine Zwangsstörung, die zur Folge hat, dass die Betroffenen sich gedanklich unablässig mit dem Thema Sex beschäftigen und ständig auf der Suche nach Sexualpartnern sind. Die Bezeichnung „Hypersexualität“ ist daher weitaus treffender.
Den Betroffenen ist oftmals gar nicht bewusst, dass sie ein Problem haben: Meist ist es der Partner, der den übermäßig stark ausgeprägten Sexualtrieb anspricht. Erst dann, wenn offene Gespräche über das eigene Sexualverhalten möglich sind und der Sexsüchtige einsieht, dass er ein Problem hat, kann eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Diese ist in der Regel abhängig von den persönlichen Lebensumständen und der Persönlichkeit der hypersexuell aktiven Person. Meist lernen die Betroffenen schrittweise, andere Ventile für ihre Probleme zu suchen. Das langfristige Ziel besteht im Gegensatz zu anderen Süchten nicht darin, auf die „Droge“, also den Sex, zu verzichten, sondern stattdessen zu einem gesunden Sexualverhalten zurückzufinden.
Sexualität gehört zu einer gesunden Beziehung dazu. Ist einer der Partner hypersexuell veranlagt, kann das der Beziehung jedoch erheblichen Schaden zufügen. Betroffene und ihre Partner sollten daher möglichst früh professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, damit die Lust nicht länger eine Last ist.
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