Seelsorge: Sterbende begleiten

Fast jeder Mensch hat schon einmal darüber nachgedacht, was wohl nach dem Tod kommt.

Viele wünschen sich einen schmerzfreien Tod, ein einfaches Einschlafen, keine lange Krankheit aber auf gar keinen Fall das Wohnen in Heimen, wo nur noch auf das Abscheiden gewartet wird.

Die Oma muss weg

Leider ist eben das nicht die Realität. Ein sanfter Tod zwischen Menschen, die man liebt, ist selten geworden. Kaum einer nimmt sich mehr die Zeit für die Personen, welche unsere Achtung verdient haben. Umso mehr respektiere ich Seelsorger.

Der französische Philosoph Michel de Montaigne hat einmal gesagt „Sterben lernen heißt leben lernen“. Trotz aller Vorsoge, wenn Menschen älter werden,  wird das Ende greifbarer. Dies führt unweigerlich zum Zorn, denn es ist unausweichlich, bis dann die Annahme der Tatsache kommt, die meist Traurigkeit nachsichzieht. Erst danach erfolgt eine Akzeptanz, die dazu führt die Zeit zu genießen und mit Freude an das Gelebte zu denken.

Personen, die Sterbende begleiten, sollten sich dieser Phasen bewusst sein. So ist man sicherer im Umgang und kann Verständnis entgegen bringen. Ärzte haben übrigens die Pflicht den Patienten ihren Gesundheitszustand lückenlos zu erklären. Nur in expliten Ausnahmefällen wird die Diagnose verschwiegen, etwa wenn morgen der Todestag wäre. Das höchste Ziel ist die Selbstbestimmung des Patienten, damit er die Entscheidung über lebensverlängernde Maßnahmen treffen kann.

Ich habe mit meinen Angehörigen jetzt schon darüber gesprochen, wie sie im Ernstfall reagieren sollen, damit ihnen diese schwere Entscheidung abgenommen wird.

Mediziner