Köln – Kleinkinder bekommen häufiger Mittelohrentzündungen als Schulkinder und Erwachsene. Richtig verhindern lässt sich das oft nicht, erklärt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) auf
Gesundheitsinformation.de.
Eltern können das Risiko einer Mittelohrentzündung aber etwas reduzieren. Eine Möglichkeit dafür ist, Kindern seltener einen Schnuller zu geben. Denn wer häufig daran nuckelt, hat auch etwas häufiger ein entzündetes Mittelohr – vermutlich, weil das Saugen die Druckverhältnisse zwischen Rachen und Ohren verändert. Auch Impfungen gegen Pneumokokken senken das Entzündungsrisiko, gegen Grippe möglicherweise auch. Bestes Mittel gegen Infektionen im Nasen-Rachen-Raum ist aber eine rauchfreie Umgebung.
Der Grund für die hohe Entzündungsanfälligkeit von Babys und Kleinkindern ist anatomisch: Das Röhrchen in der sogenannten Tube, der Verbindung zwischen Mittelohr und Rachen, ist bei ihnen noch sehr fein und kurz. Bei einer Erkältung oder Grippe gelangen Krankheitserreger darüber schnell ins Mittelohr. Zurück geht das Risiko von Mittelohrentzündungen erst nach dem siebten Lebensjahr.
Das beste Mittel gegen die Entzündungen sind fiebersenkende Schmerzmittel in der passenden Dosis – Ibuprofen oder Paracetamol also, als Zäpfchen oder Saft. Abschwellende Nasentropfen oder -sprays haben keine nachgewiesene heilende oder lindernde Wirkung. Viele Kinder mit Mittelohrentzündungen haben aber gleichzeitig eine verstopfte Nase. Die Tropfen oder Sprays können dann die Atmung erleichtern.
Fotocredits: Christin Klose
(dpa/tmn)