Schnelltest reduziert Einsatz von Antibiotika

Magdeburg (dpa/sa) – Patienten wird deutlich seltener ein

Antibiotikum verordnet, wenn bei ihnen per Schnelltest nach einer

bakteriellen Ursache für den Infekt gesucht worden ist. Zu diesem

Ergebnis ist die AOK Sachsen-Anhalt gekommen.

Rund 30.000 Mal sei der Schnelltest seit März 2018 bei ihren Versicherten eingesetzt worden. Danach hätten die Ärzte bei mehr als 40 Prozent der Getesteten auf eine mögliche Antibiotika-Verordnung verzichtet.

Im gleichen Zeitraum sei mehr als 500.000 Mal ein Antibiotikum

verordnet worden. Es hilft nur bei bakteriellen, aber nicht bei von

Viren verursachten Erkrankungen. Werden Antibiotika zu häufig oder

unnötig verschrieben, können sich Resistenzen entwickeln, sie werden

dann wirkungslos.

Für den CRP-Schnelltest sind den Angaben zufolge ein paar Tropfen

Blut notwendig. Nach wenigen Minuten erhält der Arzt den Hinweis, ob

der Infekt bakteriell verursacht sein könnte. Die AOK appellierte an

alle Ärzte, häufiger von dem Test Gebrauch zu machen.

Grundsätzlich stehe Sachsen-Anhalt mit 386 Verordnungen je 1000

Versicherten pro Jahr im bundesweiten Vergleich gut da. Zwischen 2010

und 2018 habe es einen Rückgang um 25 Prozent gegeben.

Fotocredits: Sven Hoppe

(dpa)
Mediziner