Frankfurt/Main – Herzpatienten sollten bei Minusgraden auf große körperliche Anstrengung wie Schneeschaufeln verzichten. Die Kombination aus Kälte und Anstrengung kann für sie gefährlich werden, sagt Thomas Voigtländer, Ärztlicher Direktor des Cardioangiologischen Centrums Bethanien in Frankfurt.
An kalten Tagen steigt das Risiko eines Herzinfarkts generell deutlich, wie verschiedene internationale Studien zeigen, zuletzt zum Beispiel aus Schweden.
Schneeschaufeln ist harte körperliche Arbeit, so Voigtländer, der auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Herzstiftung ist. Das Herz muss also mehr pumpen – stößt aber gleichzeitig auf größeren Widerstand, weil die Kälte die Herzkranzgefäße verengt. Dadurch bekommt der Herzmuskel weniger Blut und damit auch weniger Sauerstoff.
Auch wer keine Herzerkrankung hat, sollte deshalb beim Schneeschaufeln gut auf den eigenen Körper hören – vor allem wenn er zur Gruppe der entsprechenden Risikopatienten gehört. Das sind zum Beispiel Raucher, Diabetiker oder Menschen mit Bluthochdruck. Mögliche Vorboten eines Herzinfarkts sind plötzliche Atemnot oder Schmerzen in der Brust: Wer diese verspürt, sollte mit der Schaufelei sofort aufhören.
Gegen regelmäßige Bewegung spricht allerdings im Winter nichts – auch und gerade bei Herzpatienten. Je kälter es ist, desto mehr sollten sie die Belastung aber zurückfahren, die Laufeinheit also durch einen Spaziergang ersetzen. Ein Schal über Mund und Nase sorgt dabei dafür, dass kalte Luft vorgewärmt in den Körper gelangt. Bei klirrender oder langanhaltender Kälte sollten Herzpatienten dann vielleicht besser drinnen trainieren – im Schwimmbad, im Fitnessstudio oder zu Hause auf dem Heimtrainer zum Beispiel.
Fotocredits: Benjamin Nolte
(dpa/tmn)