Rotaviren sind die am häufigsten vorkommende Ursache für schwere Durchfallerkrankungen. Der Virus wurde im Jahr 1973 von Ruth Bishop im Rahmen einer Dünndarmbiopsie bei erkrankten Kindern entdeckt. In den Entwicklungsländern sterben jährlich etwa 850.000 Kinder an der Viruserkrankung.
Die betroffenen Kinder leiden in erster Linie an einer durch den Rotavirus ausgelösten Dehydratation (Austrocknung), die lebensgefährlich sein kann. In Deutschland ist die Erkrankung nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.
Die Übertragung der Rotaviren erfolgt in den meisten Fällen auf fäkal-oralem Weg. Dies erfolgt zum Beispiel durch die Nahrungsaufnahme von kontaminierten Lebensmitteln und gelegentlich auch durch mit den Viren verunreinigtes Trinkwasser. Die Inkubationszeit beträgt etwa ein bis drei Tage.
Eine Infektion mit dem Rotavirus führt bei Kindern unter zwei Jahren zu schweren Symptomen wie Erbrechen, wässrigen Durchfall und Bauchschmerzen. Darüber hinaus besteht die Gefahr einer lebensgefährlichen Austrocknung. Die Viren lassen sich im Rahmen einer Stuhluntersuchung nachweisen.
Um eine Infektion mit Rotaviren zu therapieren, müssen die erkrankten Kinder sehr viel Flüssigkeit und Elektrolyte zu sich nehmen. Eine Behandlung im Krankenhaus ist empfehlenswert, da die Krankheit dort mit entsprechenden Infusionen Erfolg versprechend bekämpft werden kann. Um eine erneute Infektion vorzubeugen, muss auf entsprechende Hygiene geachtet werden. Allerdings sind die Viren relativ resistent und es empfiehlt sich, eine entsprechende Schutzimpfung durchführen zu lassen.
Die Rotaviren sind hoch ansteckend und verbreiten sich auf schnellem Wege unter anderem über Schmierinfektionen und verunreinigtes Spielzeug. Die erkrankten Kinder scheiden das Virus über den Stuhl aus und können so andere Kinder infizieren. Nach der Infektion sind die Kinder nur für einen kurzen Zeitraum immun und können sich mit Viren eines anderen Typen anstecken.
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