Köln – Vor dem Essen und nach dem Toilettengang Hände waschen: So lernen es schon die Kleinsten. Aber reicht das, um sich vor ansteckenden Krankheiten zu schützen? Nein, warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und beantwortet sechs Fragen zum richtigen Händewaschen.
Wie schützt Händewaschen vor Krankheiten?
Der Kontakt mit Keimen lässt sich nie ganz vermeiden. Menschen teilen sich Gegenstände, sie geben sich die Hand und streicheln ihr Haustier. Irgendwann später reiben sie sich das Auge oder putzen die Nase – die Erreger dringen über die Schleimhäute in den Körper ein. Ein Großteil der ansteckenden Krankheiten wird so übertragen. Händewaschen verhindert das und schützt so den Einzelnen und die Allgemeinheit vor einer Infektion, erklärt Andrea Rückle von der BZgA anlässlich des Welt-Handhygienetages am 5. Mai.
Wann muss man sich die Hände waschen?
Es hilft, sich klarzumachen, wo im Alltag Keime vorkommen. Fasst man beim Grillen zum Beispiel erst das rohe Hähnchen an und danach die fertige Bratwurst? Auf rohem Geflügelfleisch befinden sich Bakterien, die man über die Bratwurst aufnimmt. Das kann zu einer Durchfallerkrankung führen. Ansonsten werden die Hände nach dem Toilettengang, beim Nachhausekommen, vor dem Essen, nach dem Müllrausbringen und nach dem Kontakt mit einem Tier gesäubert.
Wie wäscht man seine Hände richtig?
Zunächst hält man die Hände unter fließendes Wasser, die Wassertemperatur ist egal. Danach seift man sie gründlich ein: die Handinnenseiten, Handrücken, Fingerzwischenräume, Fingernägel und Daumen, die oft vergessen werden.
Gründliches Händewaschen braucht in der Regel 20 bis 30 Sekunden. Das dauert so lange wie zweimal das Lied «Happy Birthday» zu summen. Diese Zeitspanne ist wichtig, da nur langes Händewaschen die Zahl der Keime auf ein Tausendstel oder weniger senkt. Anschließend die Hände unter fließendem Wasser abspülen und abtrocknen.
Welche Seife benutzt man am besten?
Vor allem auf öffentlichen Toiletten sind Flüssigseifen hygienischer als Seifenstücke, auf denen sich manchmal ein dünner Bakterienfilm bilden kann, erklärt Rückle. «Am wichtigsten ist es jedoch, überhaupt Seife zu benutzen.» Antibakterielle Zusätze muss sie nicht enthalten. Dafür ist die Menge wichtig. Studien haben gezeigt, dass mehr Seife auch mehr Bakterien entfernt.
Wie trocknet man seine Hände richtig?
Weil Mikroorganismen sich in einer feuchten Umgebung leichter vermehren, gehört das Abtrocknen zum Händewaschen dazu. Zu Hause sollte jeder ein eigenes Handtuch benutzen, das regelmäßig gewechselt und bei mindestens 60 Grad gewaschen wird. In öffentlichen Toiletten sind Einmalhandtücher eine hygienische Alternative.
Es gibt keine Möglichkeit, sich die Hände zu waschen. Was nun?
Es gibt Situationen, in denen man seine Hände nicht sofort waschen kann. Hat jemand etwa im Streichelzoo Tiere angefasst, sollte er sich danach möglichst nicht ins Gesicht fassen oder Speisen berühren, rät Rueckle. So gelangen die Erreger nicht in den Körper. Reinigungstücher können die Zeit zum nächsten Händewaschen überbrücken.
Fotocredits: Christin Klose
(dpa/tmn)