Die wenigsten Menschen überprüfen regelmäßig selber ihren Puls. Oftmals finden sie ihn gar nicht oder können mit dem Ergebnis nichts anfangen. Dabei kann uns der Puls einiges über unsere gesundheitliche Verfassung sagen, aber nur, wenn man einige Regeln bei der Messung beachtet.
Es macht keinen Sinn, den Puls nach dem Treppensteigen oder direkt nach dem Aufstehen zu messen. Befindet sich der Körper in Anstrengung oder extremer Ruhe, kann das Ergebnis verfälscht werden. Aufgrund der dicken Hornschicht und der geringen Wahrnehmung sensorischer Reize, sollte beim Messen des Pulses nie der Daumen benutzt werden. Weitaus besser eignen sich Ring- und Zeigefinger. Normalerweise wird der Puls an der Arteria radialis, unterhalb der Daumenwurzel, gemessen. Um den Puls schneller zu finden, gleitet man mit zwei Fingern einfach am Daumen entlang in Richtung Handgelenk. Aber auch die Arteria carotis (Halsschlagader) eignet sich für das Messen. Innerhalb von 15 Sekunden werden die Schläge gezählt und mit vier multipliziert.
In der Regel liegt ein normaler Puls bei Erwachsenen bei 60 bis 80 Schlägen pro Minute. Bei über 100 Schlägen pro Minute, liegt eine Tachykardie vor. Diese kann sowohl physiologische als auch pathologische Ursachen haben. Anstrengung, Aufregung und Flüssigkeitsmangel können ebenso zu einer erhöhten Pulsfrequenz führen wie Blutverlust, Vergiftungen, Schmerzen oder Herzinsuffizienz.
Als Bradykardie bezeichnet man die verlangsamte Herzfrequenz. Diese liegt vor, wenn der Puls bei weniger als 60 Schlägen pro Minute liegt. Eine verlangsamte Herzfrequenz kann ein Hinweis auf eine Schädigung des Zentralen Nervensystems, Störungen des Herz-Reiz-Leitungssystems oder Hypothyreose sein.
Je nach Ausmaß der Pulswelle lässt sich die Herzfrequenz qualitativ in harten und weichen Puls unterscheiden. Ein harter, stark fühlbarer Puls ist in der Regel ein Anzeichen für Bluthochdruck. Ein weicher, kaum wahrnehmbarer Puls hingegen kann auf einen Schock oder eine Herzmuskelerkrankung hinweisen. Bei gesunden Menschen bewegen sich die Pulsschläge in einem regelmäßigen Rhythmus. Daneben kann jedoch außerhalb des regulären Grundrhythmus ein weiterer Herzschlag auftreten, den man als Extrasystole bezeichnet. Hierbei kann die Ursache in einer Schädigung des Herzkammermuskels liegen. Ebenso kann der Genuss von Alkohol oder Nikotin zu den „Herzstolperern“ führen.
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