Was wie ein Szenario aus einem schlechten Horrorfilm klingt ist brutale Realität.

Der plötzliche Kindstod ist definiert als plötzlicher Tod eines Säuglings vor Vollendung des ersten Lebensjahres, der auch nach gründlicher Untersuchung unerklärlich bleibt. Dieser Albtraum aller Eltern ist in Deutschland die häufigste Todesursache im Kindesalter zwischen dem ersten und siebten Monat nach der Geburt. Da Deutschland allerdings im internationalen Vergleich ein Land erstklassiger medizinischer Versorgung darstellt, ist diese Aussage vor allen Dingen der niedrigen Sterblichkeit durch andere Ursachen zuzuschreiben.Ein Ansatz zur Erklärung der Ursachen ist dass in betroffenen Säuglingen bestimmte Hirnregionen zuständig für die Kontrolle wichtiger Körperfunktionen wie Atemfrequenz, Herzfrequenz und Körpertemperatur nicht vollständig ausgebildet sind. Kommt es dann zur Kombination mit ungünstigen Umgebungseinflüssen regiert das missgebildete Gehirn über und unterbindet diese lebenswichtigen Funktionen.Ein Faktor der für schlaflose Nächte in Elternkreisen sorgt ist dass der Tod des Kindes in den meisten Fällen in dessen Schlaf eintritt. Allerdings ist man auch hier nicht machtlos, da in wiederholten Fallstudien ein Zusammenhang mit einer Schlafposition in Bauchlage festgestellt wurde. Daher stammt der einzig bewährte Tipp Säuglinge zum schlafen auf den Rücken zu legen.

Eine Werbekampagne im Sinne dieser Maßnahme hat in anderen Ländern schon zu deutlichen Rückgängen, in der Zahl an plötzlichem Kindstod verstorbener Säuglinge geführt.

Der plötzliche Kindstod stellt dennoch nach wie vor eine der größten Herausforderungen der heutigen Medizin dar, da trotz jahrelanger Ursachenforschung noch keine wirklich aussagekräftigen Erklärungen existieren.