Paukenröhrchen – Beseitigung von Flüssigkeitsansammlung im Ohr

Bei einem Paukenröhrchen handelt es sich um ein medizinisches Hilfsmittel, welches bei Erkrankungen im Mittelohr eingesetzt wird, um angesammelte Flüssigkeit abzuleiten, die sich zum Beispiel durch eine Infektion bilden kann. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Patienten um Kinder. Erwachsene sind eher selten davon betroffen.


Die kleinen Röhrchen werden unter anderem aus Kunststoff, Titan, vergoldetem Silber oder aber Platin hergestellt. Sie können unterschiedliche Formen haben, wie etwa die einer Garnrolle oder aber auch die einer Spule.

Paukenröhrchen – Einsatz durch ambulante OP

Der Einsatz eines Paukenröhrchens erfolgt durch eine ambulante OP, die meistens nicht länger als 15 Minuten dauert. Dabei führt der behandelnde Arzt eine so genannte Parazentese durch, wobei es sich um einen kleinen Schnitt im Trommelfell handelt, und saugt die Flüssigkeit ab. Im Anschluss wird das Paukenröhrchen in die Öffnung im Trommelfell eingesetzt und verbindet somit das Mittelohr mit dem äußeren Gehörgang. Das kleine Röhrchen ermöglicht neben einem Luftaustausch auch den Abtransport von Flüssigkeit.

Paukenröhrchen werden meist zeitlich begrenzt eingesetzt

Bei Kindern über 12 Jahren und Erwachsenen reicht in der Regel eine örtliche Betäubung aus, um das Paukenröhrchen einzusetzen. Bei Kindern unter 12 Jahren empfehlen die Ärzte jedoch eine Vollnarkose, da der Eingriff etwas unangenehm ist und als laut empfunden wird. Nach dem Einsetzen des Paukenröhrchens kann der Patient auf dem betroffenen Ohr schlechter hören als gewöhnlich; allerdings bildet sich nach etwa 14 Tagen die gewohnte Hörqualität zurück.

In den meisten Fällen werden die kleinen Röhrchen nur für einen bestimmten Zeitraum in das Ohr eingesetzt. Mitunter kann das Objekt allerdings auch dauerhaften Einsatz im Ohr finden. Normalerweise fällt das Röhrchen spätestens nach 12 Monaten von allein heraus und das Trommelfell schließt sich wieder oder muss eventuell von einem Mediziner geschlossen werden.

Erkrankungen im Mittelohr

Ein Paukenröhrchen wird unter anderem bei einem Paukenguss (Flüssigkeitsansammlung hinter dem Trommelfell), defekte Belüftung, bakterielle Infektion im Ohr oder bei einer chronischen Mittelohrentzündung eingesetzt.

Die Patienten sollten aus Gründen der Vorsicht auf Tauchen verzichten, da die Gefahr eines Vestibularreizes besteht. Sollte nämlich kaltes Wasser durch das Paukenröhrchen ins Mittelohr gelangen, kann das Vestibularorgan gereizt werden, wodurch es zu Schwindelanfällen kommen kann. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass keine Seifenprodukte ins Ohr gelangen, da so Keime ins Ohr eindringen können.

Mediziner