Neurodermitis: psychische Probleme können Folge und Ursache sein

Bei Neurodermitis handelt es sich um eine genetisch bedingte Hautkrankheit, die familiär gehäuft auftritt. Auch psychische Faktoren können für den Ausbruch und den Verlauf der Erkrankung eine große Rolle spielen. Mehr über den Zusammenhang zwischen Neurodermitis und Psyche lesen Sie hier.

Wechselwirkung zwischen Immunsystem und Psyche

Das Aussehen der Haut wirkt sich auf das körperliche und seelische Wohlbefinden aus. Neurodermitiker befinden sich daher oftmals in einem Teufelskreis: Allein das Vorhandensein der Krankheit kann zu mangelndem Selbstwertgefühl, Scham oder sogar zur Isolation führen – insbesondere dann, wenn Rötungen und Entzündungen im Gesicht zu sehen sind. Aufgrund der intensiven Wechselwirkung zwischen Psyche und Immunsystem haben diese negativen Emotionen eine Verschlechterung der Neurodermitis zur Folge, die das seelische Wohlbefinden weiter beeinträchtigt.

In vielen Fällen führen seelische Ausnahmesituationen zur Verstärkung der Symptome, so zum Beispiel nach dem Tod eines nahen Angehörigen, einer Trennung oder bei plötzlicher Arbeitslosigkeit. Auch anhaltenden Stress sollten Neurodermitiker vermeiden, um die entzündlichen Prozesse in der Haut nicht weiter zu fördern. Darüber hinaus ist eine intensive Basispflege mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme unerlässlich (informieren Sie sich dazu zum Beispiel hier).

Die innere Ruhe finden

Für Menschen mit Neuroderm itis ist es besonders wichtig, dass sie zu einer inneren Ausgeglichenheit finden, um Stresssituationen besser bewältigen zu können und die Symptome zu lindern. Bewährt haben sich dafür zum Beispiel Entspannungstherapien wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Beide Techniken können ganz einfach selbst erlernt werden, zum Beispiel mit einer CD. Beim autogenen Training wird die eigene Körperwahrnehmung intensiviert und ein Zustand völliger Entspannung erreicht. Regelmäßig angewandt kann so die seelische Balance gefördert werden. Progressive Muskelentspannung nach Jacobson eignet sich besonders gut für Menschen, die sich häufig innerlich aufgewühlt fühlen und zum Beispiel nach einem anstrengenden Arbeitstag zur Ruhe kommen möchten. Ist der Leidensdruck durch die Hautkrankheit sehr hoch, können auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe oder das Gespräch mit einem Psychologen sinnvoll sein.

Die Haut als Spiegel der Seele

Typische Symptome der Neurodermitis wie Rötungen, Entzündungen und Juckreiz können durch emotionale Belastungen verstärkt werden. Zugleich gilt, dass die Bewältigung von Stress und Angst mithilfe von Entspannungstechniken und Psychotherapie zu einer inneren Ausgeglichenheit führt, die sich letztendlich auch auf den Zustand der Haut positiv auswirkt.

Image by Edyta Guhl – Fotolia

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