Neue Studie: Zusammenhang zwischen Vitamin E und Prostatakrebs

Die Abschlussergebnisse der neuen Studie der „Cleveland Clinic“ wurden am Dienstag, den 11.10.2011, veröffentlicht. SELECT, so der Name der Studie, hatte im August 2001 begonnen, die Auswirkungen der Einnahme von Selen und Vitamin E auf die Reduktion des Prostatakrebsrisikos zu testen. 2008 wurde die Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel bei den Teilnehmern zwar gestoppt, da die Ergebnisse unter den erwarteten 25% lagen. Die Teilnehmer wurden jedoch bis Juli 2011 weiterhin beobachtet und untersucht. Nun sind die Ergebnisse der Nachuntersuchungen veröffentlicht worden.

Die klinische Studie SELECT (Selenium and Vitamin E Cancer Prevention Trial) wurde 2001 ins Leben gerufen, da damals angenommen wurde, die Einnahme von Selen und/oder Vitamin E würde das Prostatakrebsrisiko senken, wenn sie als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Zwischen 2001 und 2004 konnten sich Teilnehmer melden. Die Männer mussten über 50 Jahre alt sein, verschiedene Untersuchungen über sich ergehen lassen und vor allem vorher keinen Prostatakrebs gehabt haben. Insgesamt nahmen über 35.000 Männer aus den USA, Puerto Rico und Kanada an der Studie teil.

Enttäuschung bei den Forschern: Keine signifikanten Ergebnisse

SELECT sollte eigentlich über einen Zeitraum von sieben Jahren laufen, doch 2008, nachdem ein unabhängiges Komitee die vorläufigen Ergebnisse begutachtet hatte, wurde die Studie, bzw. die Einnahme des Medikaments für die Teilnehmer gestoppt, da die Studie annahm, dass das Einnehmen von Selen und Vitamin E das Vorkommen von Prostatakrebs um 25 % senken würde. Die Ergebnisse waren statistisch jedoch nicht-signifikant, was bedeutet, die Ergebnisse für den Anstieg von Prostatakrebs wären genauso gewesen, wenn man es dem Zufall überlassen hätte.

Was ist an den Ergebnissen von 2011 neu?

Wie schon gesagt wurde zwar 2008 die Studie gestoppt, doch die Teilnehmer weiter beobachtet. Die neuen Daten konnten zeigen, dass die Männer, die nur Vitamin E nahmen (es gab ein Vitamin E-, eine Selen-, eine Placebogruppe und eine die beides, also Selen und Vitamin E, nahmen) einen 17 %igen Anstieg bei Prostatakrebs hatten. Dieser Unterschied, der zwischen der Placebo- und der Vitamin E-Gruppe liegt, ist signifikant. In diesem Fall meint dies, dass innerhalb der sieben Jahre der Studie, bei der Vitamin E Gruppe 17 % mehr Prostatakrebs diagnostiziert wurde.

Was geschieht in Zukunft?

Jetzt ist die Studie beendet, doch es werden bestimmt weitere Folgestudien zu diesem Thema nötig sein. Außerdem sagen die Forscher, dass die Ergebnisse dieser und anderer Studien vor allem illustrieren, dass weitere randomisierte, bevölkerungsbezogene Studien, den Nutzen oder Schaden, den Mikronährstoffe als Nahrungsergänzungsmittel anrichten können, untersuchen müssen.

Werbung
Mediziner