Forscher suchen nach Therapieansätzen, um Depressionen mit Vitaminen zu lindern. Jedoch ist Vorsicht geboten: Derzeit ist noch nicht bewiesen, dass Nährstoffe die Krankheit heilen können.
Falls ihr selbst davon betroffen seid, kennt ihr die Symptome: Schlafstörungen, Energielosigkeit und keine Konzentration – eine Depression lässt die Lebensqualität enorm sinken. In Deutschland leiden mehr als drei Millionen Menschen an dieser Krankheit, die mitunter durch Nährstoffmangel begünstigt wird. Forscher wollen daher herausfinden, ob fehlende Aminosäuren, Mineralstoffe oder Vitamine tatsächlich für Stimmungstiefs sowie Konzentrationsschwäche verantwortlich sind. Eine ausreichende Zufuhr soll die Depression angeblich abschwächen. In einer voraussichtlich fünfjährigen Studie wird derzeit an 1.000 Probanden untersucht, ob Ernährung und Depression zusammenhängen könnten. Dabei geht es vor allem um den Trend zu Fast Food, dessen Folge nicht nur körperliche Defizite sind, sondern aufgrund des Nährstoffmangels vor allem auch die Psyche negativ beeinflusst. Eine klinische Studie mit Placebo-Präparaten soll zudem Aufschluss darüber geben, ob Magnesium die Depressionssymptome lindern kann. Es gibt bereits Ärzte, die sich auf die Zufuhr von Nährstoffen spezialisiert haben, anstatt Antidepressiva zu verschreiben. Diese alternativmedizinischen Methoden sind jedoch nicht belegt und werden von den gesetzlichen Krankenkassen daher nicht bezahlt. Es ist sogar gefährlich, bei einer so lebensbedrohlichen Krankheit auf Psychotherapie und Antidepressiva zu verzichten – denn bisher gelten Nährstoffe nicht als Alternative.
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