Berlin – Manche Lebensmittel oder ihre Inhaltsstoffe haben einfach ein schlechtes Image – sie gelten als ungesund oder gar gesundheitsschädlich. Ein solcher Stoff ist Cholesterin.
Cholesterin soll gefährlich sein. Aber stimmt das eigentlich? Nicht per se, sagt Prof. Elisabeth Steinhagen-Thiessen, Leiterin vom Arbeitsbereich Ernährungswissenschaften der Medizinischen Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Cholesterin ist ein lebensnotwendiger Stoff, der vom Körper selbst gebildet wird. Zum Problem werde Cholesterin erst, wenn zu viel davon vorhanden ist, erläutert Steinhagen-Thiessen. Für gesunde Menschen gilt die Empfehlung: «Nicht mehr als 300 Milligramm Cholesterin am Tag.» Problematisch wird es, «wenn jemand täglich zwischen 600 und 800 Milligramm zu sich nimmt». Eier, Butter, Fleisch oder Wurst enthalten viel Cholesterin: ein Ei je nach Größe etwa 250 Milligramm.
Die mögliche Folge sind Ablagerungen in den Gefäßen – die sogenannte Arteriosklerose. Sie können das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. Manche nehmen über die Nahrung zu viel Cholesterin auf, bei manchen Menschen produziert aber auch der Körper zu viel Cholesterin. In jedem Fall muss man sich bei zu hohen Werten cholesterinarm ernähren und unter Umständen auch Medikamente nehmen. Wichtig sei eine möglichst frühe Diagnose, betont Steinhagen-Thiessen.
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(dpa/tmn)