Mit Schmerzen in Schulter und Becken schnell zum Arzt

Berlin – Menschen mit der entzündlich-rheumatischen Erkrankung Polymyalgia rheumatica sollten möglichst gleich nach der Diagnose mit der Einnahme eines Cortison-Präparats beginnen.

Patienten nehmen die Tabletten am besten morgens ein, rät Prof. Frank Buttgereit von der Berliner Charité, unter dessen Leitung ein
neuer Leitfaden für die Behandlung entwickelt worden ist. So greifen die enthaltenen Glucocorticoide möglichst wenig in den Hormonhaushalt ein. Die Dosis wird gemeinsam mit dem Arzt festgelegt. Dabei gilt immer: so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig. Die Krankheit beginnt meist mit Schmerzen im Schulter- und Beckengürtel. Betroffene mit solchen Symptomen sollten sofort zum Arzt gehen.

Nach einer anfänglich höheren Dosis nimmt der Patient in Absprache mit dem Arzt nach und nach weniger ein. Weitere Schmerzmittel brauchen Betroffenen in der Regel nicht, sagt Buttgereit. Viele Betroffene erholten sich nach einiger Zeit komplett und kommen ganz ohne Tabletten aus. Neben dem raschen Beginn der Medikamententherapie sei auch Physiotherapie sinnvoll, heißt es in der Leitlinie. Gerade ältere und gebrechliche Menschen sollen durch die Erkrankung möglichst nicht noch mehr in ihrer Bewegung eingeschränkt werden.

Polymyalgia rheumatica ist Buttgereit zufolge bei älteren Menschen die zweithäufigste Rheumaerkrankung nach der rheumatoiden Arthritis. Neben Schmerzen im Schulter- und Beckengürtel treten bei manchen Betroffenen auch Morgensteifigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Fotocredits: Mascha Brichta
(dpa/tmn)

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