Medizinisch verordnetes Cannabis – Der Nutzen von Hanf für die Gesundheit

Der Einsatz von Cannabis zu medizinischen Zwecken löst auch heute noch heftige Diskussionen in Deutschland aus. Zu groß sind die Befürchtungen, mit der Legalisierung steige auch die Missbrauchsrate. Ebenso wie bei Schlafmitteln oder Opiaten kann eine Abhängigkeit nie ganz ausgeschlossen werden. Dabei zeigt die Behandlung mit Cannabis bei vielen Erkrankungen durchaus Behandlungserfolge.
Inhalt des Artikels ist medizinisches Cannabis.

Medizinische Cannabisprodukte in der Geschichte

Der medizinische Einsatz der Cannabispflanze hat in der Weltgeschichte eine lange Tradition. Bereits mehrere tausend Jahre vor Christus entdeckte man die heilende Wirkung des Hanfgewächses und kurierte damit Krankheiten wie Gicht, Verstopfung, Malaria und Apathie. In vielen außereuropäischen Ländern wird auch heute noch die Cannabispflanze als Arzneimittel verwendet. In Deutschland fällt die Behandlung hingegen unter das Betäubungsmittelgesetz. Seid ihr als Patient betroffen, wird dadurch eine Therapie mit medizinischem Cannabis erschwert.

Zugang zu pharmazeutischen Cannabisprodukten gestaltet sich für Patienten schwierig

Derzeit werden in Deutschland zwei Cannabisprodukte zur Behandlung von Patienten eingesetzt. Dronabinol ist ein psychoaktives Cannabinoid, das vor allem bei Krebs- und AIDS-Patienten zur Appetitsteigerung und Schmerzlinderung eingesetzt wird. Das Medikament ist jedoch sehr kostenintensiv und wird von den meisten Krankenkassen nicht übernommen. Eine Alternative stellt der Konsum der Cannabispflanze in Form von Inhalationen dar. Möchtet ihr eine Genehmigung für diese Behandlung erhalten, stellt dies ein schwieriges Unterfangen dar. Als Patient müsst ihr einen entsprechenden Antrag bei der Bundesopiumstelle des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stellen und mit einem ärztlichen Attest nachweisen, dass diese Behandlungsform die einzige Möglichkeit für eine Heilung oder Linderung darstellt. Gerade einmal 40 Menschen in Deutschland sind aktuell im Besitz einer solchen Ausnahmegenehmigung.

Medizinischer Nutzen der Cannabinoide

Cannabis wirkt nicht nur entzündungshemmend, sondern darüber hinaus antibakteriell und schmerzlindernd. Aus diesem Grund werden Cannabinoide als Arzneimittel vor allem bei Erkrankungen des Bewegungsapparates und des Nervensystems eingesetzt. Es sind vor allem die Inhaltsstoffe Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), die einen medizinischen Nutzen haben. Dabei werden die Wirkstoffe vorrangig innerhalb der Schmerztherapie oder der palliativen Versorgung eingesetzt. Die Cannabinoide wirken gegen Übelkeit, Erbrechen, Kachexie und Spasmen. Derzeit konzentrieren sich pharmazeutische Forschungen außerdem auf die Wirksamkeit bei Depressionen, Morbus Chron und multipler Sklerose. In klinischen Studien konnte bereits nachgewiesen werden, dass die Cannabinoide das Risiko einer Erkrankung an Diabetes mellitus sowie an Arteriosklerose deutlich verringern. Daher setzt sich die Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin seit dem Jahr 2000 für die vermehrte Etablierung von Cannabinoiden als Pharmazeutika ein.


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