Hannover (dpa/tmn) – Spinat gilt oft als Kinderschreck. Viele Eltern versuchen ihrem Nachwuchs das gesunde Gemüse mit dem Argument «Davon wirst du groß und stark» schmackhaft zu machen.
Auch mancher Sportler greift zu Spinat – der soll schließlich gut für das Muskelwachstum sein. Aber stimmt das eigentlich? «Nein», sagt Helga Strube, ernährungsmedizinische Beraterin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Sektion Niedersachsen.
«Es ist wohl einer der bekanntesten Ernährungsirrtümer, dass Spinat besonders viel Eisen enthält», sagt Strube. Schuld daran sei wohl ein einfacher Druck- oder Übertragungsfehler aus alten Nährwerttabellen: «Statt 35-40 Milligramm sind etwa 3,5 bis 4 Milligramm Eisen in 100 Gramm Spinat enthalten, zum Muskelaufbau à la Popeye reicht das nicht.» Außerdem ist das in Spinat enthaltene pflanzliche Eisen nicht so gut verwertbar, wie zum Beispiel das in Fleisch. Strube rät, Spinat deshalb zusammen mit Vitamin C zu verzehren, das könne die Eisenausnutzung verbessern. Grundsätzlich lasse sich der Muskelaufbau nicht allein mit dem Verzehr von einem Lebensmittel bewerkstelligen, betont Strube.
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(dpa)