Klimaanlagen, Whirlpools und Duschköpfe werden besonders bei warmen Temperaturen zur idealen Brutstätte von Legionellen. Im Trinkwasser schaden sie dem Organismus nicht. Gelangen sie jedoch über den Wasserdampf in die Lunge, können sie eine lebensgefährliche Legionellose verursachen.
Unter dem Namen „Legionärskrankheit“ wurde die Erkrankung im Amerika der 70er Jahre bekannt. Grund dafür sind Kriegsveteranen, die sich bei einem Treffen über die Klimaanlage eines Hotels infizierten.
Legionellose oder Pontiac-Fieber nach Infektion
Atmet der Betroffene den verunreinigten Wasserdampf ein, gelangen die Erreger direkt in die Lunge. Je nach Gesundheitszustand und Erregerzahl verursachen sie hier entweder das relativ harmlose Pontiac-Fieber oder eine Legionellose. Beim sogenannten Pontiac-Fieber zeigt der Betroffene grippeähnliche Symptome mit Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsproblemen. Das Fieber hat im Gegensatz zu einer Legionellose keine Folgen für den Körper und ist nach etwa zwei bis fünf Tagen abgeklungen.
Unerkannt unter Umständen lebensgefährlich
In der ersten Phase zeigen sich die Symptome des Pontiac-Fiebers. Schließlich kommen jedoch je nach Schwere der Krankheit weitere Begleiterscheinungen dazu: Auf bis zu 40 Grad kann sich der Körper erhitzen, der Erkrankte leidet dazu unter Husten, Brustschmerzen sowie Magen- und Darmstörungen. Auch Atemnot und Schüttelfrost sind möglich. Wird jetzt eine Legionellose nicht erkannt und ausreichend medizinisch behandelt, kann es zu einer lebensgefährlichen Lungenentzündung und zum Tod des Erkrankten kommen.
Diagnose und Behandlung
Laut Robert-Koch-Institut erkrankten in diesem Jahr 166 Menschen in Deutschland an einer Legionellose. Über eine Urinprobe oder Lungensekret können Ärzte die Erreger im Körper nachweisen. Liegt die Erkrankung gesichert vor, muss sie dem Institut gemeldet werden, Ansteckungsgefahr besteht allerdings nicht. Der Arzt behandelt nach der Diagnose eine schwere Form der Legionellose mit Antibiotika, eine leichte Form heilt in der Regel von alleine aus. Bei der Behandlung ist Vorsicht geboten, denn auch eine falsche Vorgehensweise kann für den Patienten tödlich enden.
So beugen Sie vor
Besonders ältere Menschen, chronisch Kranke und Personen mit einer schwachen Immunabwehr sind anfällig für eine Legionellose und sollten vorbeugende Maßnahmen treffen. Da die Legionellen bei Temperaturen über 55 Grad nicht mehr lebensfähig sind, sollten Sie den Warmwasserboiler von Zeit zu Zeit auf 60 Grad erhitzen. Duschköpfe und Klimaanlagen sollten regelmäßig gereinigt und von stehendem Wasser befreit werden.
Für den Urlaub gilt: Meiden Sie in südlichen Ländern schwach-frequentierte Hotels. Hier bleiben Klimaanlage und Dusche bei warmen Außentemperaturen länger ungenutzt.