Dass Schlafstörungen ungesund sind, wissen wir. Aber auch Langschläfer verkürzen mit ihrer Schlafgewohnheit womöglich ihr Leben. Studien zufolge ist die Lebensdauer unter anderem auch von einem gesunden Schlafrhythmus abhängig, und der wird durch zu langes Schlafen gestört.
So sind Langschläfer ebenso prädestiniert, ihre Lebensdauer womöglich zu verkürzen, wie Menschen, die unter Schlafstörungen leiden. Zu viel Schlaf ist demnach genauso ungesund wie zu wenig oder nur unruhiger Schlaf, bei dem sich der Körper nicht ausreichend erholen kann. Wer dagegen den biologisch vorbestimmten Rhythmus beibehalten kann, schläft sich im wahrsten Sinne des Wortes gesund und erhöht damit die Chance auf ein längeres Leben.
Im Schlaf verarbeitet das Gehirn die Eindrücke des Tages, und neu Erlerntes wird im Langzeitgedächtnis abgespeichert. Der Körper sammelt neue Kräfte, das Immunsystem wird gestärkt, das Herz-Kreislauf-System angekurbelt. Bestimmte Hormone werden in ihrer Ausschüttung reguliert, was zum Beispiel zum Abbau von Stress und zur Anregung des Zellwachstums wichtig ist. Schlechter Schlaf dagegen kann zu Depressionen, Kopfschmerzen oder Schwindel führen, der Körper ist weniger gegen Krankheitserreger gewappnet. Die Konzentration kann ebenso leiden wie der Appetit, der Mensch fühlt sich dann schlapp und abgekämpft.
Zwei bis drei Tiefschlaf-Phasen braucht der menschliche Körper pro Nacht, um auf Dauer richtig zu funktionieren. Dazwischen liegen leichte Schlafphasen im Wechsel mit den sogenannten REM-Phasen, in denen der Mensch träumt. Ein kurzes Wachwerden mitten in der Nacht ist dabei nicht schlimm, solange der Ablauf der Schlafphasen nicht allzu sehr gestört wird. Dauerhafte Schlafstörungen und Schlafmangel bringen diesen Rhythmus jedoch durcheinander; bei zu viel Schlaf werden die einzelnen Stadien ebenfalls nicht so durchlaufen, wie es nötig wäre. Da bestimmte regenerative Funktionen nur in bestimmten Schlafphasen erfolgen, kann daher zu wenig ebenso wie zu viel Schlaf oben genannte negative Folgen mit sich bringen.
Die exakte Dauer des perfekten Schlafs ist nach wie vor umstritten und hängt auch vom Alter des Menschen ab. Manche Forscher sprechen von sieben, manche von acht Stunden für einen Erwachsenen. Ungefähr in diesem Zeitraum dürfte sich der biologisch günstigste Rhythmus einpendeln. Wer weniger oder länger schläft, tut sich nichts Gutes damit. Studien zufolge steigt das Risiko, früher zu Sterben, um sagenhafte 30 %, wenn man mehr als 10 Stunden am Stück schläft. Bei weniger Zeit, die ein Mensch im Bett verbringt, steigt das Risiko ebenfalls deutlich, aber längst nicht so drastisch. Zu viel Schlaf sei demnach noch ungesünder als zu wenig Schlaf, urteilen die Forscher.
Also: ein fauler Sonntag in allen Ehren – übertreiben sollte man es mit dem Ausschlafen nicht. Zumindest nicht auf Dauer. Sonst verschläft man nicht nur den ganzen Tag, sondern verkürzt die wache Zeit, die dann bleibt, vielleicht noch zusätzlich. Augen auf!
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