Krankenkassen Situation 2009 – Steigende Beiträge und die Mehrwertsteuer

Wie die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) berichtete, werden die Beiträge für die gesetzlichen Kassen voraussichtlich auf 15,5 Prozent steigen.

Das würde bedeuten, dass die, die über ihre Jobs gesetzlich versichert sind, bis zu 700 Euro im Jahr mehr Beiträge zahlen müssten. Das wären knapp 60 Euro im Monat.

Natürlich ist das der schlimmste anzunehmende Fall und natürlich gibt die INSM nur Prognosen ab – die erstrecken sich jedoch auf immerhin 44 Kassen-Mitglieder. Für 5,5 Millionen wäre eine Beitraggsenkung zu erwarten.

Als Grund für den starken Anstieg nannte die INSM den Schuldenabbau bei vielen Krankenkassen. Woher die Initiative jetzt die genauen Zahlen haben will, bleibt offen – Fakt ist aber, dass mit den höheren Gehältern für Kassenärzte und der offen ausgesprochenen Bereitschaft, jegliche Mehrkosten beim Kassenpatienten abzuladen, die Beiträge 2009 in jedem Fall steigen werden. Also schon mal die Stellenangebote der Krankenkassen durchlesen, die gehen sicherlich nicht so schnell pleite… 🙂

Über die Höhe der Beiträge wird derzeit noch gestritten. So lehnte das Bundesgesundheitsministerium die Angaben als „unseriöse Mutmaßungen“ ab.

Im Rahmen der Gesundheitsreform werden außerdem 2009 der Gesundheitsfonds und die Krankenkassenpflicht umgesetzt werden. Außerdem sind seit dem 1. Januar 2008 die Beiträge für alle gesetzlichen Krankenkassen gleich.

Ich habe übrigens folgendes zur Höhe der Krankenkassenbeiträge in Deutschland gelesen: Es ist wohl so, dass in anderen europäischen Ländern ein verminderter Mehrwertssteuersatz auf Arzneimittel gilt. Würde das hier ebenso gemacht werden, oder die Mehrwertssteuer für Medikamente gänzlich abgeschafft werden, würde das eine Senkung der Beiträge von 0,1 bis 0,3 Prozent bedeuten. Das wäre doch mal eine Sache, die sich der Staat zur Auslastung des trotz geplanten Fonds wackelnden Gesundheitssystems überlegen könnte.

Mediziner

Comments (2)

  1. Denny sagt:

    Die Senkung des Umsatzsteuersatzes wäre letztlich auch nur eine Subvention durch den Steuerzahler, da die fehlende Umsatzsteuer an anderer Stelle wieder hereingeholt werden würde.

  2. Tecky Toller sagt:

    Heftig, ich hatte niemals fur moglich gehalten, dass das in der Tat wirklich funktionieren kann