In den letzten 40 Jahren hat sich die Zahl von Migränepatienten fast verdreifacht. Dabei sind die tatsächlichen Ursachen auch heute noch nicht vollständig klar. Unstrittig ist, dass es zahlreiche auslösende Schlüsselreize gibt, die sich allerdings von Patient zu Patient erheblich unterscheiden können.
Migräne selbst macht sich meist als wiederkehrende, pulsierende Kopfschmerzen bemerkbar, die häufig nur auf einer Kopfseite auftreten. Begleiterscheinungen sind häufig Übelkeit oder Lichtempfindlichkeit. Die Auslöser der Migräne sind sehr vielfältig und reichen von Umweltfaktoren wie Wetterschwankungen über Stress und Schlafmangel bis hin zu bestimmten Lebens- oder Genussmitteln.
Hauptursache bei Frauen sind Schwankungen des Hormonhaushaltes während des Menstruationszyklus. Tatsächlich ist die Anzahl weiblicher Migräne-Patienten etwa dreimal so hoch wie die der männlichen. Bei den Lebensmitteln stehen Schokolade, Käse und vor allem alkoholhaltige Getränke wie Rotwein in dem Verdacht, migräneauslösend zu sein. Die Wissenschaft sieht das Problem aber eher in zu einseitiger und unregelmäßiger Ernährung. Bestimmte Inhaltsstoffe wie Glutamat oder Tydramin werden zwar als Auslöser vermutet, der wissenschaftliche Beweis dafür steht aber noch aus. Einige Arzneimittel, speziell solche, deren Einnahme zu einer Gefäßerweiterung führt, können Migräneanfälle hervorrufen.
Die Diagnose Migräne wird meistens dann gestellt, wenn ein über einen gewissen Zeitraum vom Patienten geführtes Kopfschmerztagebuch eine bestimmte Regelmäßigkeit und Beeinträchtigung nachweist. Andere Erkrankungen als Ursache für die Kopfschmerzen müssen zudem ausgeschlossen sein. Bei Kopfschmerzen als Ursache von Tumoren oder Blutungen treten beispielsweise charakteristische Symptome auf. Neben Migräne gibt es auch andere Formen von Kopfschmerzen. Wenn sich allerdings die Schmerzen verstärken, sobald man sich körperlich betätigt, kann man diese ausschließen.
Da die Migräne lange Zeit als Phantomschmerz und nicht als tatsächliche Krankheit betrachtet wurde, fehlt es auch heutzutage leider noch an einer effektiven Methode, die Krankheit zu heilen. Allerdings gibt es mehrere Möglichkeiten der Behandlung, um die Anfälle weniger häufig auftreten zu lassen oder deren Intensität zu lindern.
Wenn die Migräne nicht besonders stark ausgeprägt ist, helfen in erster Linie Ibuprofen oder Paracetamol als schmerzstillende Mittel. Diese sollten allerdings den Packungsbeilagen entsprechend verwendet und keinesfalls zu häufig genommen werden, da sonst leicht Nebenwirkungen auftreten können. Triptane werden ebenfalls häufig zur Bekämpfung von Migräne eingesetzt und sind in verschiedenen Formen wie Schmerztabletten, Nasenspray oder als Inhalator erhältlich. Die Anwendung unterliegt aber ähnlichen Beschränkungen und sie sollten keinesfalls als Dauermedikation eingesetzt werden.