Kombi-Medikamente oft teuer und problematisch

Berlin – Ein Medikament gegen alle Symptome: Nach diesem Motto versprechen Kombi-Präparate schnelle und umfassende Linderung, zum Beispiel bei Erkältungen.

Nach Einschätzung der Stiftung Warentest lohnt sich der Kauf oftmals aber weder medizinisch noch finanziell. Denn für ein Kombi-Mittel mit bekanntem Namen müssten Verbraucher oft mehr bezahlen als für mehrere Medikamente, die jeweils nur einen der Wirkstoffe aus dem Kombi-Präparat enthalten.

Hinzu kommt, dass die Kombination der Wirkstoffe nach Einschätzung der Warentest-Medizinexperten oft nicht sinnvoll ist: Durch die Vielzahl der Wirkstoffe steige das Risiko von Nebenwirkungen – und viele Präparate enthalten Koffein, das einen Gewöhnungseffekt auslösen kann, oder Alkohol, der eventuell die Wirkung verstärkt.

Die Stiftung Warentest prüft in regelmäßigen Abständen Medikamente. Dabei legen die Experten nach eigenen Angaben strengere Maßstäbe an als die Zulassungsbehörden für den deutschen und europäischen Markt. Aktuell hält die Stiftung etwa 500 von 2000 rezeptfrei erhältlichen Arzneimitteln für «wenig geeignet». Diese Bewertung bekommt ein Medikament, wenn seine therapeutische Wirkung unzureichend belegt oder im Vergleich zu den möglichen Nebenwirkungen zu gering ist.

Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand
(dpa/tmn)

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