Mit einer Insektengiftallergie kann einem die Lust am Sommer schnell vergehen. Denn anders als Gesunde reagieren Allergiker nach einem Insektenstich mit teilweise lebensgefährlichen Symptomen. Glücklicherweise kann man sich mit verschiedenen Maßnahmen, zu denen neben der Behandlung der Allergie auch die Vorsorge gegen Stiche zählt, vor der Gefahr schützen.
Nicht jeder Mensch kann die Blumenpracht, die der Sommer mit sich bringt, unbeschwert genießen. Während sich der eine wegen Heuschnupfen von Blüten, Bäumen und Wiesen fernhalten muss, wird für den anderen der Aufenthalt im Freien wegen einer Insektengiftallergie zum Spießrutenlauf.
Insektengiftallergie: Ein Stich kann lebensbedrohlich sein
Hauptsächlich von Honigbienen und Wespen, aber auch von Hornissen und Hummeln geht die Gefahr aus, infolge eines ersten Stichs eine Allergie gegen ein Insektengift zu entwickeln und bei einem weiteren Kontakt dann allergisch zu reagieren. Die Heftigkeit der allergischen Reaktion kann unterschiedlich schwer ausfallen und von lokalen Schwellungen bis hin zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock reichen. In Deutschland sterben jährlich etwa 10 bis 20 Menschen an den Folgen einer allergischen Reaktion auf einen Insektenstich – die Dunkelziffer liegt vermutlich höher.
Symptome
Je nach Schweregrad der jeweiligen Reaktion kann es im Rahmen einer Insektengiftallergie infolge eines Stichs zu verschiedenen Symptomen wie handtellergroßen Schwellungen und Rötungen im Bereich der Einstichstelle, zu leichten bis schweren Allgemeinreaktionen (wie Nesselsucht, Magen-Darm-Problemen, Herzrasen, Schwellungen im Mund-, Rachen- und Halsbereich, Atemnot, Benommenheit, Schwäche) bis hin zum anaphylaktischen Schock mit Blutdruckabfall, Kollaps, blauen Lippen, unwillkürlichem Abgang von Stuhl und Urin und Bewusstlosigkeit kommen.
Behandlung
Da der Stich von Bienen, Wespen und anderen Insekten für Allergiker potentiell lebensbedrohlich sein kann, sollten die Betroffenen stets eine Notfallapotheke bei sich tragen. Diese kann als Sofortmaßnahme bei einem Insektenstich eingesetzt werden und beinhaltet in der Regel neben einem Antihistaminikum und einem Kortison-Präparat auch einen Adrenalin-Autoinjektor. Die Anwendung der Medikamente sollte durch den verordnenden Arzt intensiv erklärt und trainiert werden.
Trotz des Notfall-Sets bleibt der Aufenthalt im Freien für Patienten mit Insektengiftallergie eine riskante Unternehmung. Wer im Sommer oft und gerne draußen ist, kann deshalb auch eine spezifische Immuntherapie (auch als Hyposensibilisierung bekannt) gegen das betreffende Insektengift in Erwägung ziehen. Während des Behandlungszeitraums wird dem Patienten zwecks Gewöhnung immer wieder eine sich stetig erhöhende Dosis des Gifts unter die Haut gespritzt. Zwar dauert die Therapie etwa drei bis fünf Jahre und ist damit recht zeitaufwendig, doch gilt sie mit Erfolgsquoten von mehr als 95 Prozent bei der Standardbehandlung auch als sehr wirksam.
Vorsorge
Bei einer bestehenden Insektengiftallergie sind vorbeugende Maßnahmen gegen Insektenstiche besonders wichtig. Es gilt, Bienen und Wespen bestmöglich zu meiden und hierzu zum Beispiel auf Speisen und Getränke im Freien, Parfüm- ebenso wie Schweißgeruch und das Tragen von blumigen Farben zu verzichten. Von Nestern sollten sich Insektengiftallergiker generell fernhalten und in den eigenen vier Wänden zur Vorsorge Fliegengitter an den Fenstern anbringen. Sind trotzdem Bienen oder Wespen im Anflug, gilt es hektische Bewegungen zu unterlassen und ruhig zu bleiben.