In einer lang angelegten Studie untersuchten Forscher der Universität Cambridge den Zusammenhang zwischen Bildung und den Symptomen einer Demenz. Dabei begleiteten sie 870 Studienteilnehmer von der schulischen Ausbildung bis hin zum Tod. Die abschließende Untersuchung der Gehirne zeigte erstaunliche Ergebnisse.
Obwohl Bildung nicht vor Demenzerkrankungen schützt, kann ihr Ausbruch mit jedem Jahr, das in Bildung investiert wurde, ein wenig mehr aufgehalten werden. Die Gefahr einer Demenzerkrankung, wie etwa Morbus Alzheimer, sank bei der britischen Studie pro Bildungsjahr um bis zu elf Prozent. Aber auch anspruchsvolle Hobbys, die Kreativität und logisches Denkvermögen erfordern, können den geistigen Abbau erheblich verlangsamen.
Bei einer Untersuchung an bayrischen Nonnen kamen Forscher der TU München zu demselben Ergebnis wie ihre britischen Kollegen. Obwohl die Nonnen allesamt unter den gleichen Bedingungen lebten, litten lediglich vierzehn Prozent der Gebildeten unter Demenz. Bei den weniger gebildeten Ordensmitgliedern waren es immerhin rund vierzig Prozent.
Politiker sollten die Ergebnisse umso mehr zum Anlass nehmen, verstärkt an einem Ausbau des Bildungssektors zu arbeiten. Wenn Bildung und Gesundheit Hand in Hand gehen, muss das Hauptaugenmerk auf der Prävention liegen. Daher sollte insbesondere auch das Personal in den hiesigen Pflegeheimen gezielt auf die Erhaltung der geistigen Ressourcen geschult werden.
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