Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Harnsäuregehalt im Blut ansteigt und dadurch die Bildung von Harnsäurekristallen gefördert wird, die sich vor allem in den Gelenken ablagern und starke Schmerzen verursachen können. Unbehandelt kann dies zu Gelenkschäden führen.
Darüber hinaus können aber auch die inneren Organe von der Krankheit betroffen sein, wobei es sogar zu Funktionsstörungen kommen kann. Sollte die Harnsäurekonzentration einen kritischen Wert erreichen, zeigt sich der Gelenkbefall an typischen Symptomen wie Schmerzen und Rötungen. Beim ersten Gichtanfall ist stets das Grundgelenk einer großen Zehe betroffen.
In den meisten Fällen ist Gicht erblich bedingt, wobei der Organismus nur einen kleinen Teil der Harnsäure ausscheidet oder aber zu viel Harnsäure bildet. In beiden Fällen spricht man von der so genannten Hyperurikämie, wobei es sich um einen zu hohen Harnsäure-Spiegel handelt. Dabei kommt es zur Bildung von Harnsäurekristallen, die sich im Besonderen in den Gelenken und den Schleimbeuteln ablagern und starke Schmerzen verursachen können.
Weiterhin können bestimmte Krankheiten eine Gicht hervorrufen wie zum Beispiel im Fall einer Leukämie oder einer Niereninsuffizienz. Zudem spielt die jeweilige Ernährung eine große Rolle. So können etwa so genannte Purine eine Gicht begünstigen. Diese sind unter anderem in Innereien und Fleisch enthalten. Bei einer erblichen Vorbelastung sollte daher auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet werden. Aber auch ein erhöhter Alkoholkonsum gilt als Risikofaktor.
In der asymptomatischen Phase verläuft die Erkrankung ganz ohne Symptome. Erst nach einem längeren Zeitraum, in dem der Harnsäurespiegel dauerhaft erhöht ist und ein kritischer Wert erreicht worden ist, kommt es zu den typischen Symptomen. Ein akuter Gichtanfall zeigt sich in Schmerzen am Grundgelenk einer großen Zehe, wobei das Gelenk entzündet ist und es zu einer typischen Rotfärbung und einer Schwellung der betroffenen Region kommt.
Im Fall einer chronischen Gicht kommt es zu Symptomen, die dauerhaft bestehen. Allerdings ist diese Form der Erkrankung relativ selten.
Im Fall einer Gicht-Erkrankung sollte möglichst schnell eine Therapie durchgeführt werden, da ansonsten die Gefahr einer dauerhaften Gelenk- und Organschädigung besteht. Die Patienten sollten besonders viel Wert auf eine entsprechende Ernährung achten, die möglichst fleischarm ist und aus viel gesundem Gemüse besteht. Zudem sollte möglichst auf Alkohol verzichtet werden.
Sollte es zum Einsatz von Medikamenten kommen, werden sehr oft kortisonhaltige Präparate verabreicht, die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Zudem können so genannte NSAR verabreicht werden, wobei es sich um Antirheumatika handelt, die den Entzündungen entgegenwirken. Außerdem ist bei Gichtpatienten eine Dauertherapie empfehlenswert, um den Harnsäurespiegel konstant niedrig zu halten.