Die werten älteren Herrschaften betiteln den momentanen gesellschaftlichen Zustand oftmals mit „Früher war alles besser“, aber mittlerweile kann man es doch wirklich nicht mehr hören. Was war denn früher eigentlich besser und warum? Fragen über Fragen.
Die Dinge ändern sich eben und das ist definitiv auch gut so. Stillstand braucht kein Mensch, und falls es doch so sein sollte, wird auch wieder geschimpft was das Zeug hält. In den 1950er Jahren gehörte es zum guten Anstand verheiratet zu sein und Kinder zu haben. Heute ist dies wohl nicht mehr zwangsweise das Ziel der Menschheit. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen von Lebensplanung.
Aber was war denn nun früher besser? Sicherlich in erster Linie das Alter. Man war einfach jünger. Damit einhergehend kam die erste große Liebe, der erste Job, der erste Urlaub und so weiter und so fort. Da ist schon verständlich, wenn der ein oder andere diesen schönen Zeiten hinterher hängt.
Aber war die Welt deswegen besser? Und ist es ein Grund, die Zeit zurück drehen zu wollen?
Es ist doch eher von Vorteil mit dem Alter gesehen zu haben, wie sich Dinge verändern, da Wandel sonst nur schwer zu erkennen ist. Und erst im Schwelgen an vergangene Zeiten wird der Umstand des Wandels deutlich, worüber man sich wahrscheinlich oftmals wundern wird.
Früher war es nicht besser, sondern eher ungemütlicher. Kuriose Behandlungsmethoden beim Zahnarzt (danke fortschreitende Technik!) und andere Lebensqualität beeinflussende Umstände haben sich in den letzten Jahren nur zum Vorteil entwickelt. Es gibt heute weniger Analphabeten und die Zahl der Demokratien hat sich vergrößert.
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen hat festgestellt, dass die Armut seit den 1950er Jahren zurückgegangen ist und auch die Zahl der Kriegsopfer hat sich verringert, trotz der kriegerischen Aktivitäten im Irak und in Afghanistan. Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass es sich heutzutage einfach sicherer leben lässt. Und das ist doch, was zählt.