2006 wurde eine Schutzimpfung für Frauen vor dem ersten Geschlechtsverkehr eingeführt. Jetzt arbeitet ein Forscherteam an der Entwicklung eines Wirkstoffes, der bereits infizierte Frauen vor der Krebserkrankung bewahren soll.
Der Gebärmutterhalskrebs ist bei Frauen nach dem Brustkrebs weltweit die zweithäufigste Krebsform. Auslöser sind die durch den Geschlechtsverkehr übertragenen humanen Papillomaviren, kurz HPV genannt. Die bereits zur Verfügung stehende Impfung soll vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen. Dabei richtet sich die Empfehlung der Ständigen Impfkommission, kurz Stiko, des Robert-Koch-Institutes an weibliche Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahre, wobei die Kosten der Impfung von den Krankenkassen übernommen werden. Darüber hinaus wird sie aber auch den Frauen ab 18 Jahren empfohlen. Der Impfstoff richtet sich gegen die Hochrisikoviren HPV 16 und HPV 18.
Einer Meldung des deutschen Krebszentrums (DKFZ) zufolge ist es nun gelungen eine Vakzine gegen die oben genannten HPV Typen zu entwickeln. Der Impfstoff besteht aus einem Protein des Papillomavirus, der mit einem Eiweiß aus dem Hepatitisvirus verbunden wird. Dieser Komplex regt das Immunsystem des Menschen an, das sich daraufhin gegen das eigentliche Virus richtet. Es soll somit möglich werden Frauen in unterschiedlichen Stadien der Infektion zu schützen.
Laut Pressemeldung des DKFZ erwarb die spanische Pharmafirma Chimera Pharma SL die Rechte für die weitere Entwicklung. Es muss nun abgewartet werden, wann und ob der neue Hilfsstoff zum Einsatz kommen wird.