Der häufigste Grund, warum Eltern ihr Kind ins Krankenhaus bringen, ist Fieber. Gerade bei Kindern treten Schwankungen der Körpertemperatur häufiger auf und machen es den Eltern nicht leicht machen, zu unterscheiden, ob es sich um etwas Ernsthaftes handelt oder nicht.
In der Regel spricht man erst ab einer Temperatur von über 38,5° Celsius (im Enddarm gemessen) und 38° Celsius (in der Achselhöhle gemessen) von Fieber. Bei kleinen Kindern schwankt die Körpertemperatur relativ oft, da die Wärmeregulation des Körpers noch nicht vollständig ausgebildet ist.
Es gibt einige unbedenkliche Ursachen, die Fieber bei Kindern erklären. Zum Beispiel kann ein Grund sein, dass das Kind bei hohen Außentemperaturen lange in der Sonne gespielt, im Laufe des Tages zu wenig getrunken oder Durchfall hat. Auch wenn das Kind gerade geimpft wurde oder es zahnt, kann es zu Fieber kommen.
Fieber ist ein natürlicher Mechanismus des Organismus und muss nicht in jedem Fall sofort mit Medikamenten behandelt werden. Fieber ist ein Symptom und keine Krankheit, daher sollte immer das Kind behandelt werden und nicht das Thermometer.
Um das Kind nicht zusätzlich zu belasten, sollte bei leichtem Fieber bis 39,5 ° Celsius (im Enddarm gemessen) die Zimmertemperatur niedrig gehalten, gelüftet und Zugluft vermeiden werden. Die Körpertemperatur sollte nicht unnötig durch dicke Kleidung oder Decken gesteigert werden.
Oberstes Gebot, generell und insbesondere bei Fieber: Viel trinken. Zum Beispiel lauwarmen Tee, Wasser oder verdünnte Säfte. Kühlende Wickel um Waden und Oberschenkel schenken Linderung und sollten etwa 5-10 Minuten wirken, die Füße dabei freilassen. Dauert das Fieber länger als zwei bis drei Tage oder ist das Kind jünger als sechs Monate ist der Gang zum Arzt ebenfalls notwendig.
Etwa alle 45 Minuten sollte die Temperatur kontrolliert werden, steigt sie über 39,5° Celsius sind keine Wadenwickel zu empfehlen, da sie zu einer Auskühlung führen können. Ist die Temperatur über einen längeren Zeitraum auf über 39,5° Celsius (im Enddarm gemessen) sollte zu einem fiebersenkenden Medikament gegriffen werden, dass zugleich schmerzlindernd und entzündungshemmend ist und als Saft verabreicht werden kann.
Fieber kann aber auch ein Signal für Infektionen wie Mittelohrentzündung, Gripppe, Mandelentzündung, Harnwegsinfektion oder ernsthafte Erkrankungen wie Hirnhautentzündung, Lungenentzündung oder Blinddarmentzündung sein. Wenn die Haus- und Schmerzmittel nicht wirken und Begleiterscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Teilnahmslosigkeit, rote Hautflecken, Verweigerung der Flüssigkeitsaufnahme auftreten, muss ein Arzt aufgesucht werden.
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