Erythrocyten, oder auch rote Blutkörperchen, spielen eine enorme Rolle im Körper von Wirbeltieren, – und somit natürlich auch für den Menschen – da sie für den Transport von lebenswichtigem Sauerstoff zu den jeweiligen Geweben verantwortlich sind. Mit einer Gesamtzahl im Blut des Menschen von 24-30 Billionen Stück sind Erythrocyten die am meisten vorkommenden Zellen im Blut. Eine besondere Eigenschaft der Zellen ist neben ihrer bikonkaven Form, die unter dem Mikroskop ersichtlich wird, dass sie weder einen Zellkern, noch andere Zellorganellen wie Mitochondrien oder Ribosomen aufweisen.
Die roten Blutkörperchen bestehen zum Großteil aus dem Protein Hämoglobin, welches Sauerstoff an sich bindet, womit sich auch die Funktion dieser Zellen erklären lässt. Außerdem ist der Häm-Anteil des Proteins für die rote Farbe der Erythrocyten, und somit auch unserers Blutes, verantwortlich. Zusätzlicher Platz für das Hämoglobin wird durch das Fehlen der Zellorganellen erreicht. Die Zelloberfläche ist mit Glykoproteinen versehen, mit Hilfe derer eine Blutgruppenbestimmung erfolgen kann. Auch die bikonkave Form ist durchaus nützlich, da durch sie der Diffusionsweg von der Zellmembran ins Zellinnere verkürzt wird und somit eine Sauerstoffaufnahme schneller erfolgen kann.
Erythrocyten entstehen während der sogenannten Erythropoese, die kontinuierlich im Knochenmark abläuft. Dabei differenzieren sich zunächst teilungsfähige Stammzellen, anschließend erfolgt die Reifung, die von Makrophagen unterstützt wird. Gesteuert wird die Produktion von dem Hormon EPO.
Besitzt ein Mensch zu wenige rote Blutkörperchen, spricht man von einer Anämie. Sie äußert sich besonders durch Blässe, Müdigkeit und Leistungsschwäche, da der Suaerstofftransport beeinträchtigt ist. Auch Schwindel, Kurzatmigkeit oder Herzrasen können auf eine Blutarmut hindeuten. Die Vorgehensweise, um gegen die Krankheit anzugehen ist je nach Ursache und Schweregrad unterschiedlich. Abhilfe verschaffen können beispielsweise eine Nahrungsumstellung, Medikamente oder ein Eingriff. Eine Ursache für die geringe Anzahl könnte jedoch Leukämie sein!
Sind im Blut allerdings zu viele Erythrocyten vorhanden, spricht man von Polyglobulie, die auf eine Lungen-, Herz- oder Nierenerkrankung hinweisen kann.
Foto: Fotolia, 38753058, angellodeco