Hamburg (dpa/tmn) – Am Eiter scheiden sich die Geister. Die einen empfinden größte Befriedigung dabei, das gelbliche Zeug aus der Haut zu drücken. Andere finden es abscheulich. Die Frage ist: Muss das überhaupt raus? Oder bleibt Eiter besser da, wo er ist?
Was das kann?
Früher sprach man vom «Pus bonum et laudabile», dem guten und lobenswerten Eiter. Ohne ihn heilte eine infizierte Wunde nämlich nicht aus. Seit Erfindung der Antibiotika ist das anders. Heute gilt nur noch: Wenn eine Wunde eitert, ist das kein gutes Zeichen.
Was also tun?
Jedenfalls nicht herumdrücken. Ein funktionierendes Immunsystem wird sehr gut selbst mit kleinen Eiterherden wie Pickeln fertig, sagt Ute Siemann-Harms, Fachärztin für Dermatologie an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf. Wer an den kleinen Entzündungen herumexperimentiert, befeuere sie häufig noch. «Antiseptische Externa, wie zum Beispiel Octenidin oder jodhaltige Salben, sind die bessere Alternative.» Größere Wunden, die eitern, müssen vom Arzt behandelt werden.
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(dpa)