Berlin – Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen und eine wichtige Ursache für Unfruchtbarkeit – trotzdem haben viele Menschen noch nie davon gehört.
Worum geht es?
Endometriose ist eine gutartige Erkrankung. Dabei siedelt sich Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutter im Unterleib an. Die Wucherungen treten an Eierstöcken, Eileitern, Darm, Blase oder Bauchfell auf, können aber im Prinzip auch an jeder anderen Stelle des Körpers wachsen.
Was sind die Symptome?
Eine
Endometriose muss keine Beschwerden verursachen. Bei manchen Frauen ist sie eine chronische Erkrankung, die krampfartige Schmerzen im Unterleib hervorruft. Häufig sind Schmerzen bei der Periodenblutung oder beim Geschlechtsverkehr sowie Rückenschmerzen und – seltener – Schmerzen beim Wasserlassen oder bei der Darmentleerung. Typisch für Endometriose ist, dass die Beschwerden mit dem Zyklus zunehmen und dann wieder abnehmen.
Woran liegt das?
Die Herde werden meist von den Hormonen des Monatszyklus‘ beeinflusst. Wie in der Gebärmutter wird mit jedem Zyklus Schleimhaut auf- und wieder abgebaut. Es kommt auch zu Blutungen in das umliegende Gewebe. Die Folge sind Reizungen und Entzündungen, die langfristig zu Verwachsungen führen können. Auch Zysten können sich bilden. Wenn Eierstöcke oder Eileiter betroffen sind, kann das zu Unfruchtbarkeit führen.
Wie sieht es mit der Diagnose aus?
Da es viele Ursachen für starke Unterleibsbeschwerden gibt, wird eine Endometriose häufig nur durch Zufall entdeckt. Nach Angaben der deutschen Endometriose-Vereinigung vergehen vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Diagnose durchschnittlich sechs Jahre – bei unfruchtbaren Patientinnen drei Jahre, bei Schmerzpatientinnen bis zu zehn Jahre.
Wie viele Frauen sind in Deutschland betroffen?
Etwa 7 bis 15 Prozent aller Frauen im geschlechtsreifen Alter leiden nach Schätzungen an Endometriose. Die Angaben zur Zahl der Frauen, die von der Erkrankung nichts merken, schwanken je nach Erhebung von 2 bis zu 50 Prozent, sagt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Bei Frauen mit starken Schmerzen bei der Regelblutung geht man demnach davon aus, dass 40 bis 60 Prozent von ihnen eine Endometriose haben. 20 bis 30 Prozent ungewollt kinderlose Frauen könnten die Krankheit haben.
Wie wird behandelt?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Symptome zu behandeln. Sie reichen von Schmerzmittel- und Hormontherapien bis zu Operationen. Welche Behandlung in Frage kommt, hängt vom individuellen Fall ab.
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(dpa)