Einen Schlaganfall rechtzeitig erkennen – Symptome und Methoden

Ein Schlaganfall (Apoplex) ist die Folge einer mangelnden Sauer­stoffversorgung eines bestimmten Gehirnabschnittes. Obwohl verschie­dene Faktoren das Risiko erhöhen, kann ein Hirnschlag oft unverhofft auftreten. In jedem Fall handelt es sich dabei um einen medizinischen Notfall. Umso mehr bedarf es, die Symptome frühestmöglich zu erkennen.

Die Symptome können sehr individuell sein

Oft fällt es schwer, die Anzeichen richtig zu deuten. Ein typisches, jedoch auch unspezifisches Symptom für einen Schlaganfall kann eine Wesensveränderung sein. Betroffene sind plötzlich ruhig und in sich gekehrt, können einem Gespräch nicht folgen oder wirken apathisch. Auch Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerz sind unspezifische Anzeichen und können ebenso auf andere Erkrankungen hinweisen.

Es gibt jedoch einige spezifische Symptome, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf einen Schlaganfall hindeuten:

  • Lähmungserscheinungen
  • Sprach- und Sehstörungen
  • Schluckstörungen
  • Taubheitsgefühl
  • Bewusstlosigkeit

Beim Notruf sollte jedoch niemals eine Diagnose gestellt werden. Da gerade beim Apoplex noch zahlreiche Untergruppierungen existieren, ist es ratsam, alle Symptome des Betroffenen genauestens zu nennen und zu beschreiben.

Die Symptome lassen sich testen

Eine gute Methode, einen Schlaganfall zu erkennen, ist der so genannte Kreuzgriff. Dabei überkreuzt man die Arme und greift die Hände des Betroffenen. Dieser soll nun so fest wie möglich eure Hand drücken. Wenn dies mit einer Seite nicht gelingen sollte, liegen erste Anzeichen für einen Schlaganfall in Form einer Parese der Armmuskulatur. Durch das Überkreuzen der Arme kann man besser bestimmen, welche Seite betroffen ist. Man kann den Betroffenen auch darum bitten zu lächeln oder vorgegebene Sätze nachsprechen zu lassen. So können eventuelle Lähmungserscheinungen im Gesichtsbereich festgestellt werden. Fragen nach dem Wochentag oder der Jahreszeit gibt Aufschluss über neurologische Funktionseinschränkungen.

Das „Zeitfenster“ spielt eine erhebliche Rolle

Wenn die Anzeichen für einen Schlaganfall erkannt werden, ist ein schnelles Handeln lebenswichtig. In der Regel sollten bis zum Befund und einer Akutbehandlung nicht mehr als drei Stunden vergehen. So könnten die Schäden noch reversibel sein. Doch bereits in der ersten Stunde nach dem Apoplex können körperliche und neurologische Schädigungen voranschreiten. Die Folgen sind ebenso individuell wie die Symptome und können von einer halbseitigen Lähmung (Hemiparese) über Sprach- und Empfindungsstörungen bis hin zu Inkontinenz führen. Natürlich sind auch psychische Probleme aufgrund der neuen Lebenssituation nicht von der Hand zu weisen.

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