Hamburg – Butter, Eier, Fleisch – hat alles viel zu viel Cholesterin. Viele kennen diese Mär noch. Dabei ist Cholesterin erstens per se nichts Schlechtes, und zweitens lässt sich der Cholesterinspiegel durch die Ernährung nur sehr bedingt beeinflussen.
Was es kann?
Cholesterin ist Bestandteil der Zellwände. Weil es dafür gebraucht wird, misst die Leber ständig den Cholesterinspiegel und kurbelt über Botenstoffe die Neubildung an, wenn er zu niedrig ist. Schädlich ist Cholesterin nur, wenn es im Überfluss vorhanden ist. Da es – handlich verpackt in Eiweiße – im Blut herumschwimmt, ist es nämlich in der Lage, sich in den Gefäßwänden anzusammeln. Die Folge kann eine Gefäßverkalkung sein.
Was also tun?
Die Werte überprüfen lassen, zum Beispiel beim von den Krankenkassen bezahlten Check-up mit 35. Manche Menschen produzieren genetisch bedingt nämlich zu viel Cholesterin, erklärt Jens Aberle, Leitender Arzt der Sektion Endokrinologie und Diabetologie des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf. Je nachdem wie hoch das Herzinfarkt-Risiko des Patienten ansonsten ist, kann man die Cholesterinproduktion im Körper mit Medikamenten hemmen. «Manche Patienten sprechen auch auf eine Ernährungsumstellung ganz gut an», sagt Aberle. Aber: Nur etwa zehn Prozent des Cholesterins im Körper lassen sich durch Ernährung beeinflussen.
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(dpa/tmn)