Pünktlich zum Muttertag konnte eine kleine weisse Kugel ihr 50. Jubiläum feiern. Im Mai 1960 wurde in den USA zu ersten Mal die sogenannte Anti-Baby-Pille verschrieben. Sie machte die sexuelle Revolution der siebziger Jahre überhaupt erst möglich, und ist bis heute das meist genutzte Verhütungsmittel.
Die Sittenwächter forderten ihre Zurückhaltung, und anfangs wurde „die Pille“ sogar nur verheirateten Frauen verschrieben. Die Angst vor moralischem Verfall war gross, und tatsächlich bewirkte die kleine Pille Grosses. Junge Frauen auf der ganzen Welt bekamen nun die Möglichkeit, ihren Kinderwunsch zu planen. Demographen fürchteten schon das Aussterben der menschlichen Rasse, und in der Tat kam es zu einem Einbruch in der Geburtenrate, dem Pillenknick.
Die Pille in Deutschland – Ein Siegeszug der Emanzipation
Heute nehmen in Deutschland mehr als sechs Millionen Frauen täglich die Pille, um sich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen. Bei den 20 bis 29-jährigen sind es sogar über 70 Prozent. Die relativ gute Verträglichkeit der Pille heutzutage macht dies möglich.
Anfangs wurden noch wahre Hormonbomben verschrieben, mit bis zu 40 Mal mehr Östrogen als heutzutage. Die Folgen waren Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Gewichtszunahme, doch diese wurden in Kauf genommen, um nicht schwanger zu werden.
Die moderne Pille – Uneingeschränkt empfehlenswert?
Nach mehreren Dekaden der Forschung und Praxiserfahrung wurde die Pille Schritt für Schritt verbessert. Wichtig war vor allem die Erkenntnis, das bereits eine kleine Menge des Östrogens Ethinylestradiol ausreicht, um den Eisprung zu verhindern.
Die Pille leichtfertig an Minderjährige zu verschreiben ist jedoch nicht immer vollkommen risikofrei. Auch wenn die positive Auswirkung der Hormone für Haut und Haar öfters betont wird, sollte die Pille besonders bei jungen Mädchen keine Selbstverständlichkeit sein.
Zwei Fälle aus der Schweiz machten unlängst Schlagzeilen, wo die Einnahme einer sogenannten Mikropille bei zwei Mädchen eine schwere Lungenembolie zur Folge hatte. Auch kann die Pille in einigen Fällen das Risiko auf Venenthrombose erhöhen.
Wann kommt die Pille für den Mann?
Eine Welt ohne die kleine Wunderkugel ist für uns kaum noch vorstellbar, doch wann kommt nun das entsprechende Pendant für die Herren der Schöpfung? Im Moment sieht es eher schlecht aus, da zum einen die unpraktische Verabreichung mit der Spritze, und zum Anderen die immensen Nebenwirkungen wohl die meisten potentiellen Abnehmer vergraulen würden.
Hallo,
ich persönlich bin kein allzu großer Fan der Pille. Habe die einmal (zugegebnermaßen in recht jungen Jahren ausprobiert), und war alles andere als Begeistert. Ganz starke Nebenwirkungen bei mir. Insofern verlasse ich mich jetzt darauf, dass mein Mann verhütet und habe für mich persönlich mit der Pille abgeschlossen.
Prinzipiell aber natürlich eine gute Sache!