Insbesondere Personen und Berufsgruppen, die viel auf Reisen sind, handwerklich tätig sind oder in ständigem Kontakt mit Krankheitserregern stehen, sollten über einen ausreichenden Impfschutz verfügen. Lesen Sie hier, welche Impfungen zu einer vollständigen Grundimmunisierung für Erwachsene gehören.
Diphtherie, Tetanus und Poliomyelitis – gegen diese drei Krankheiten sollte jeder Erwachsene in Deutschland mindestens dreimal in seinem Leben geimpft worden sein. Dabei ist zu beachten, dass der Impfschutz gegen Diphtherie und Tetanus alle zehn Jahre aufgefrischt werden muss. Gegen Polio (Kinderlähmung) sollte mindestens eine Auffrischung im Erwachsenenalter stattfinden. Weiterhin empfiehlt sich bei der Auffrischung von Diphtherie und Tetanus eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) als Kombinationsimpfstoff zuzugeben.
Pertussis (Keuchhusten) tritt seit einigen Jahren wieder häufiger bei Erwachsenen auf. Während 1995 vor allem Jugendliche von Keuchhusten betroffen waren, lag das Durchschnittsalter der Patienten im Jahr 2009 bereits bei 42 Jahren. Woran das liegt? Vor der Einführung der Impfung im Jahre 1995 starben jedes Jahr mehrere Tausend Kinder an einer Infektion mit Pertussis und der Erreger zirkulierte ständig in der Bevölkerung. Seit 1995 gingen die Erkrankungs- und Todeszahlen stark zurück und auch der Erreger zirkuliert seitdem seltener. Das wiederum führte dazu, dass das Immunsystem der Erwachsenen „vergessen“ hat wie der Erreger aussieht. Da aber weder eine Erkrankung noch eine Impfung lebenslangen Schutz bieten, wird eine Impfung im Erwachsenenalter empfohlen.
Seit 2010 wird neben diesen vier Impfungen auch die Impfung gegen Masern für alle Erwachsenen empfohlen, die nach 1970 geboren wurden. Denn bei Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen bestehen momentan die größten Impflücken. Um den Erreger so wirksam wie möglich einzudämmen, müssen 95 % der Bevölkerung einen sicheren Schutz aufweisen. Daher empfiehlt die ständige Impfkommission der Bundesrepublik Deutschland (STIKO) den nach 1970 Geborenen, bis spätestens zum 18. Geburtstag eine fehlende Masern-Mumps-Röteln-Impfung nachzuholen bzw. nach dem 18. Lebensjahr eine Auffrischungsimpfung durchzuführen. Allen Leuten über 60 wird außerdem eine Impfung gegen Influenza (Grippe) sowie gegen Pneumokokken empfohlen. Die Impfung gegen eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist nur in den jeweiligen Risikogebieten notwendig. Betroffen sind hiervon hauptsächlich die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern.
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