Gallenblasenkrebs tritt jährlich bei etwa 2.000 Männern und 4.000 Frauen auf. Ab dem 60. Lebensjahr nimmt die Häufigkeit zu. Die Symptome der Erkrankung sind relativ unauffällig, sodass eine frühes Erkennen häufig nicht möglich ist.
Gallenblasenkrebs und Gallengangskrebs sind seltene bösartige Tumoren, die in der Gallenblase beziehungsweise den Gallengängen entstehen.
Es wird zwischen zwei Tumorarten unterschieden. Das Plattenepithelkarzinom ist ein seltener, aber bösartiger Tumor. Dieser Tumor entsteht auf den Oberflächenzellen (Epithelzellen) der Gallenblasenschleimhaut.
Das häufiger vorkommende Adenokarzinom entsteht aus Drüsenzellen der Gallenschleimhaut und ist weniger aggressiv als das Plattenepithelkarzinom. Risikofaktoren für die Entstehung von Gallenblasenkrebs sind ein langjähriges Gallensteinleiden und chronische Gallenblasenentzündungen.
Das gefährliche am Gallenblasenkrebs ist, dass im Frühstadium keine Symptome auftreten, weshalb die Krankheit meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Meistens ist das zuerst auffallende Symptome eine schmerzlose Gelbsucht (Ikterus), die durch die Verengung der Gallengänge verursacht wird. Symptome der Gelbsucht sind Gelbfärbung der Haut und der weißen Augenfarbe sowie ein starker Juckreiz, der durch abgelagerter Gallensalze in der Haut hervorgerufen wird.
Außerdem kommt es zu einer lehmartigen Entfärbung des Stuhls, durch das Fehlen des Gallenfarbstoffs, und zu einer Dunkelfärbung des Urins, da die Niere die Ausscheidung der Gallenstoffe übernimmt. Fettreiche Mahlzeiten können durch das Fehlen der Gallensäuren im Dünndarm schlecht verdaut werden und es kommt zu einer Unverträglichkeit gegenüber Fetten.
Zusätzlich zur Ikterus kann es bei Verhinderung des Abflusses aus der Gallenblase zu einer prall gefüllten Gallenblase unter dem rechten Rippenbogen kommen. Weitere unspezifische Schmerzen können Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit sein.
Die Therapiemöglichkeiten sind je nach Stadium eingeschränkt möglich. Wird der Tumor in frühem Stadium erkannt, wenn er noch auf die Gallenwege und/oder -blase beschränkt ist, werden die Gallenblase operativ entfernt. Hat der Krebs sich bereits im Körper ausgebreitet, sind die Heilungschancen gering. Die Thearpie dient dann vorrangig dazu, Beschwerden zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und die Lebenszeit zu verlängern.