Berlin – Die meisten Deutschen sind nach einer Umfrage bereit, persönliche Krankheitsdaten freizugeben, wenn damit bessere Therapieerfolge erzielt werden können. Dies geht aus einer Umfrage im Auftrag der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor.
Demnach würden 71 Prozent ihre Daten zur Verfügung zu stellen, wenn sie damit zur Prävention oder zur Entwicklung besserer Therapiemöglichkeiten beitrügen. Zwei Drittel der Befragten hätten aber zugleich die Sorge, dass ihre Gesundheitsdaten missbraucht werden könnten. Nur sechs Prozent der Befragten sprachen sich demnach klar gegen die Freigabe ihrer Daten aus. Das Thema «personalisierte Medizin» treffe offenbar auf große gesellschaftliche Akzeptanz, hieß es bei dem Unternehmen.
Bei der «personalisierten Medizin» handelt es sich um eine neue Form der medizinischen Diagnostik. Die Fortschritte in der Molekularbiologie sowie die Verfügbarkeit und Auswertbarkeit großer Datenmengen (Big Data) eines Patienten sorgten für wesentlich zielgenauere Diagnosen. Dies wiederum könne eine zielgerichtetere Behandlung ermöglichen. Dafür bedürfe es allerdings einer gewaltigen Menge persönlicher Daten, die die Menschen dann zur Verfügung stellen müssten.
Die medizinische Wissenschaft wisse viel über die einzelnen Krankheiten und deren Behandlung durch Medikamente oder Therapien. Allerdings sei nur sehr wenig bekannt über das Zusammenspiel der Behandlungsmethode und den Eigenheiten und Daten des einzelnen, individuell zu behandelnden Patienten wie genetische Veranlagung, Lifestyle oder allgemeiner Gesundheits- und Fitnesszustand. Die Therapie, die beim einen Patienten anschlägt, hilft einem anderen nicht unbedingt weiter. Die Befragung zeige auch, dass knapp die Hälfte der Befragten bereit wäre, für die Aussicht auf bessere Heilmethoden auch tiefer in die Tasche zu greifen, hieß es.
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(dpa)