Das älteste Gewerbe der Welt meint männliche und weibliche Prostituierte. Das gab es schon immer und wird es wohl auch immer geben. Doch immer noch reden Menschen schlecht über die Damen und Herren, die diesem Beruf nachgehen.
Ich würde mich als sehr toleranten Menschen bezeichnen. Viele andere tun das auch- allerdings nur solange, wie es Dinge in ihre Moralvorstellungen passen. So passiert es, dass ich öfter über Prostitution spreche. Ich komme aus einer Großstadt- praktisch schon Alltag für mich. Gerade Mädchen und Frauen werten Prostituierte ab. Sagen, sie seien „billig“, haben keinen Anstand und keine Moral.Ja, sie schlafen mit vielen Männern und Frauen. Sie tun es für Geld und eigentlich sollte Sex doch nur zwischen Partnern stattfinden. So sehe ich das grundsätzlich auch. Doch es gibt auch eine andere Seite, die viele Menschen auch in unserem Zeitalter immer noch nicht sehen wollen.
Prostituierte gehen Arbeiten. So wie die meisten Menschen auch. Nur eben irgendwie anders. Sie verdienen Geld. Sie liegen im Idealfall dem Staat nicht auf der Tasche, ernähren ihre Familien, finanzieren damit ihren Lebensunterhalt. So wie jemand, der tagtäglich ins Büro geht oder auf dem Bau Steine schleppt.
Ich weiß, dass dieser Vergleich vielen sauer aufstößt, aber ich muss mich für diese Mädels und Jungs einfach mal ganz offiziell einsetzen.
Unverständlich ist mir der „Hass“, der diesen Frauen und Männern entgegen gebracht wird.
Haben sie Angst, dass der geliebte Partner zu einer bezahlbaren Dame geht? Dass der Prostituierte vielleicht ein besseres „Standvermögen“ hat?
Es ist doch egal, wie jemand sein Geld verdient. Hauptsache, er tut es innerhalb des Gesetzes und tut es freiwillig und mit ein wenig Spaß an der Sache. Möchte man selbst verurteilt werden, weil man einem Jobn nachgeht? Arbeitet man besser als eine Hure, weil der Job hinter der Wursttheke oder in der Chefetage gesellschaftlich angesehener ist? Wohl eher nicht. Wir alle reissen uns für unser Geld bzw. den Lebensstandard den wir führen möchten, tagtäglich den Hintern auf. Also sollte das doch jeder so tun, wie er es kann und will.
Prostituierte werden keine Prostituierten, weil sie nichts anderes können, weil sie dumm sind oder moralisch schlechte Menschen. Sie tun das, was in ihrer Macht steht. Das was sie wollen. Vielleicht verbinden sie auch eine Neigung damit, die sie so ausleben können. Sozusagen das Hobby zum Beruf gemacht.
Natürlich alles auf freiwilliger Basis. Über die Menschen, die in diesen Job gezwungen werden- um die geht es hier nicht. Das ist ein ganz anderes Thema.
Ich appeliere hiermit an die Toleranz. Denkt bitte nach, bevor ihr jemanden verurteilt aufgrund dessen was er tut. Jeder hat seine Gründe dafür und ist deswegen kein schlechterer Mensch. Erstmal sollte man vor der eigenen Türe kehren.