Creutzfeldt-Jakob

Bereits 1920 wurde das Krankheitsbild „Creutzfeldt-Jakob“ beschrieben. Dabei handelt es sich um eine schwerwiegende und fortschreitende Krankheit bzw. Schädigung des Gehirns; d. h. Eiweißablagerungen (Prionen) und Zellverluste schädigen das Hirngewebe, so dass die geistigen Fähigkeiten und auch die Bewegungsabläufe geschädigt werden, dass der betroffene Patient nicht mehr in der Lage ist, sich zu artikulieren, zu bewegen und zu denken.

Eine Krankheit, die das Gehirn schädigt und zum Tode führt

Die Erkrankung Creutzfeldt-Jakob wird durch Eiweiße, Prionen, ausgelöst. Prionen sind Proteine, die in ihrer Struktur verändert sind, die als organische, virusähnliche Gifte im tierischen Organismus angelagert sein können – normalerweise werden Krankheiten durch Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst. Der Ausbruch der Krankheit Creutzfeldt-Jakob, kann sowohl als sporadische Prionerkrankung (sCJK), als auch als genetische Prionerkrankung (vererbt) oder als übertragene – von Mensch zu Mensch – Erkrankung auftreten. Man bezeichnet die Erkrankung Creutzfeldt-Jakob auch als „übertragbare, schwammartige Hirnerkrankung“ – TSE – (Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien). Die sporadische Prionerkrankung (sCJK), bei der die Patienten zuerst unter dem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses und später unter rasch voranschreitender Demenz (u. a. Störung der Konzentration und Merkfähigkeit), die mit der totalen Persönlichkeitsveränderung einhergeht, und unter Einschränkung des Bewegungsapparates leiden – bis zu absoluter Regungslosigkeit und Atemlähmung, ist nicht heilbar. Nur die Beschwerden können medikamentös gelindert werden. Die Erkrankung Creutzfeldt-Jakob führt meist nach ca. sechs Monaten zum Tod. Meist sind Menschen im Alter von etwa Mitte 50 bis Mitte 70 Jahren betroffen. Bei der vererbten Erkrankung Creutzfeldt-Jakob treten die Krankheitsbilder etwa mit 50 Jahren auf.

Symptome

Die neue Creutzfeldt-Jakob Krankheit, die es seit einiger Zeit gibt – (vCJK oder nvCJK), kann bereits im Alter von 30 Jahren ausbrechen. Die Symptome äußern sich vor allem durch schwere Depressionen, Wahnvorstellungen und anderer psychiatrischer Symptomatik. Diese neue Form bzw. Variante von Creutzfeldt-Jakob wurde im März 1996 bekannt, als in Großbritannien etwa 165 junge Menschen dieses Krankheitsbild aufwiesen und viele an dieser Krankheit verstorben sind. Als Ursache sieht man hier, dass für das Sterben (Krankheitsverlauf bis zu 14 Monate) der Verzehr von BSE (Bovine spongiforme Enzephalopathie) verseuchtem Fleisch (vom Rind – auch Rinderwahn genannt) ursächlich ist. Im Allgemeinen sind die Menschen gegen solches BSE-Fleisch resident. Bei den Verstorbenen konnte man wissenschaftlich nachweisen, dass sie genetisch vorbelastet waren. Es gibt aber auch Studien darüber, dass Creutzfeldt-Jakob auch über Bluttransfusionen übertragbar sein kann – was aber noch nicht 100-prozentig wissenschaftlich bewiesen werden konnte. Auch bei der neuen Variante von Creutzfeldt-Jakob gibt es, wie bei der sCJK, keine Heilung sondern nur eine Linderung der Beschwerden.
Creutzfeldt-Jakob ist sowohl bei den Menschen als auch bei Tieren, wie z. B. bei Kühen, Rindern, Maultieren, Schafen, Katzen und Nerzen nachweisbar. Gegen die neue Variante von Creutzfeld-Jakob kann man sich gegenwärtig nur insoweit schützen, indem man kein Rindfleisch verzehrt, deren Herkunft nicht eindeutig geklärt ist. Bei der sporadischen Creutzfeldt-Jakob Krankheit gibt es keine ausreichende Prophylaxe.

Der Tod

Generell kann eine Erkrankung an Creutzfeldt-Jakob eindeutig erst nach dem Tode des Patienten, durch die Untersuchung des Gehirns, eindeutig diagnostiziert werden. Dennoch gibt es Möglichkeiten bereits bei Ausbruch der Krankheit symptomatisch abzuklären, ob es sich um Creutzfeldt-Jakob handelt. Dabei helfen zum Beispiel die Untersuchungen mit dem Elektro-Enzephalogramm (EEG), wo die Gehirnströme gemessen werden, oder über die Untersuchung des Eiweißgehaltes in der Gehirnflüssigkeit (Liquor – Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) oder über eine Untersuchung im Kernspintomografen, wo Gehirnbereiche gezielt auf Veränderungen beobachtet werden. Ergeben sich nach den speziellen Untersuchungen Verdachtsmomente, die auf Creutzfeldt-Jakob hinweisen, ist der Arzt zur Meldung verpflichtet. An der Universität Göttingen gibt es eine Prion-Forschungsgruppe, die die Informationen sammelt, wissenschaftlich auswertet und auf diesen Gebiet forscht.

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