Ich weiß, ich weiß… darf man ja gar nichts mehr drüber sagen. Heutzutage sagst du schon „schwul“ und wirst von allen Seiten kopfstimmig aufgeklärt „das heißt homosexuell!“ Aber einfach-motzen springt für Euch ins kalte Wasser und beschwert sich, stellvertretend für die toleranzgeplagte Bundesrepublik, über den Christopher Street Day.
Ich möchte besonders auf den Christopher Street Day in Köln eingehen. 2008 wird da mal wieder die ganze Innenstadt lahmgelegt. Klar, die Umziehenden brauchen genau die Strecke, die sich schon die ganze Woche lang eines steigenden Lärmpegels erfreut und auf der Sonntags endlich mal Ruhe herrscht. Kein Problem. Könnte man nicht einen „Christopher Street Day Nature“ veranstalten, vor der Stadt, außer Hör- und Sichtweite?
Was mich noch mehr nervt, ist der Überschwang an merkwürdigen Gestalten, die die Stadt zu so einem Anlass überschwemmen. Wer hat sich diese Farbkombinationen ausgedacht? Warum muss „schwul“ immer gleichbedeutend sein mit neongrünem Leopardentanga und pinker Federboa? Ist es wirklich ein Segen für die Schwulenbewegung, wenn das, was den Leuten von ihnen im Kopf hängen bleibt, geschminkte Prinzen sind, die sich lächelnd dem verregneten Himmel entgegenstrecken?
Und warum müssen die das jedem unter die Nase reiben? Wo bleibt eigentlich die Hetero4Life Parade? Die gibt es nicht. Aber schwul sein ist völlig normal, oder? Nur eine andere Art von Sexualität, hm. Wahrscheinlich ist die zugehörige Parade deswegen so angenehm wie ein mit Acid versetztes Gummibärchen…
Naja, sorry, für mich ist das nix. Ich fröhne dem Klischee mit Fußball und Bier und habe mir extra eine Riesenpackung Oropax besorgt, sollten die zufällig an meiner Wohnung vorbeiziehen.