Der Blutgerinnungsstatus ist ein Messwert in der Medizin, der Auskunft darüber gibt, ob das Blut weder zu dickflüssig noch zu dünnflüssig ist, denn beides kann lebensgefährliche Folgen haben.
Einer neuen Methode zufolge, soll es neuerdings auch möglich sein, den Blutgerinnungsstatus direkt anhand des im Blut befindlichen Thrombins zu bestimmen, was bisher nicht möglich war. Davor wurde der Blutgerinnungsstatus anhand einiger mit dem Thrombin verwandter Substanzen gemessen. Diese neue Methode, die von Wissenschaftlern der Universität Bonn entwickelt wurde, stellt also einen großen Fortschritt dar.
(Quelle: http://www.haemophilie.org/Public/Newsarchiv/1313056986-7719.html v. 15.08.2011 mit dem dort befindlichen Hinweis auf deren Quelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 18.07.2011)
Eine kurze Erklärung soll Auskunft darüber geben, warum es so wichtig ist, zum Beispiel bei Operationen darüber Bescheid zu wissen, wie es um den Blutgerinnungsstatus des Patienten steht.
Die Blutgerinnung (Hämostase) ist ein durch das Immunsystem gesteuerter lebenswichtiger Vorgang, den man grob in zwei Bereiche aufteilen kann. Das ist zunächst die erste Phase, in der sich verletzte Blutgefäße verengen und dann Blutplättchen (Thrombozyten) heran transportiert werden, die miteinander verkleben und so dafür sorgen, dass die Wunde wieder geschlossen wird. In der zweiten Phase kommt es dann durch die Bildung von Fibrin zur Verstärkung des Gewebes an der verletzten Stelle.
Die Blutgerinnung ist ein sehr komplizierter Vorgang, der aus diversen Faktoren besteht. In der sogenannten Blutgerinnungskaskade sind diese Vorgänge genauer bezeichnet. Sie besteht aus insgesamt 13 Faktoren. Und einer dieser Faktoren, nämlich der Faktor XII, Fibrinolyse genannt, ist wiederum sehr wichtig dafür, dass der Blutgerinnungsstatus nicht in einen auch lebensgefährlichen Bereich mit dann zu dickflüssigem Blut abgleitet.
Es ist also beides sehr gefährlich, zu wenig Blutgerinnung, aber ebenfalls zu viel davon. Nicht nur eine zu starke Blutungsneigung kann lebensgefährlich werden. Wenn die Fibrinolyse nicht richtig arbeitet, kann das Gegenteil davon Gefahren wie Lungenembolie, Schlaganfall oder Herzinfarkt mit sich bringen.